Auf dem Segway durch die Stadt
Sascha Schmitz bietet seit einigen Wochen Touren auf den schnellen Flitzern an — unter anderem durch den Bunten Garten.
Mönchengladbach. Wenn Sascha Schmitz auf dem Alten Markt oder im Bunten Garten unterwegs ist, zieht er die Blicke auf sich — was an dem Fortbewegungsmittel liegt, auf dem der Mönchengladbacher unterwegs ist. Der 40-Jährige bietet seit April Segway-Touren in seiner Heimatstadt an.
Entstanden ist die Idee, als er mit einem Freund, der solche Touren in Süddeutschland anbietet, im Urlaub war. „Er hat mir vorgeschwärmt, wie viel Spaß das macht“, erinnert sich Schmitz noch gut an mehrere Gespräche an einer der Bars auf der AIDAvita. „Ich selbst habe bis dahin noch nie auf so einem Teil gestanden. Und leider bieten sie Segway-Touren auch nur auf den größeren AIDA-Schiffen an.“
Kaum in Deutschland zurück, buchte Schmitz, der im Hauptberuf Inhaber eines Autohauses ist, eine Schnuppertour. Dann ging alles ganz schnell: Wenige Tage nach der Tour waren alle Formalitäten geklärt und die ersten sechs Geräte (Preis inklusive Straßenzulassung etwa 9500 Euro pro Stück) bestellt. „Bei so was bin ich spontan“, sagt Schmitz.
Danach begann die eigentliche Arbeit: „Wir haben verschiedene Touren ausgearbeitet — und zwar nicht auf der Landkarte, sondern indem wir die verschiedenen Strecken mit den Segways ausgekundschaftet und abgefahren sind. Und weil ich ein ziemlicher Perfektionist bin, waren wir teilweise sieben, acht Mal unterwegs, bis wir die ideale Route gefunden hatten.“ Denn: „Kilometerlang geradeaus fahren, ist langweilig“, findet Schmitz. „Auf der anderen Seite darf es für Anfänger nicht zu anspruchsvoll sein, denn ich möchte, dass alle Spaß haben und unverletzt am Ziel ankommen.“
Sicherheit steht bei Schmitz an erster Stelle. So schreibt er — anders als der Gesetzgeber — vor, dass jeder Tour-Teilnehmer einen Helm tragen muss. „Und wir legen wert auf eine ausgiebige Einweisung. Wir fahren erst los, wenn alle den Segway sicher beherrschen.“
Schmitz selbst sieht sich eher als Planer und Organisator. „Ich bin nicht der perfekte Guide. Und wenn ich eine Tour zum fünften Mal fahre, kribbelt es schon in den Fingern, etwas Neues auf die Beine zu stellen.“ Und so bietet er mittlerweile nicht nur Touren im Stadtgebiet an, sondern am gesamten Niederrhein — beispielsweise am Hariksee und in Brüggen — und in Neuss. Eine Tour für Fortgeschrittene in Elmpt ist in Planung. Darum heißt „Segtour Mönchengladbach“ künftig auch „Segtour Niederrhein“.
Das neue Geschäftsfeld macht laut Schmitz zwar viel Arbeit. Er möchte es aber auch nicht mehr missen: „Man sitzt nicht mehr nur am Schreibtisch — und sieht, wie schön es vor der Haustür eigentlich ist.“