Der Marathon hält sein Niveau

Rund 2000 Sportler gingen über die verschiedenen Strecken an den Start. Am Geroplatz herrschte Partystimmung.

Foto: Detlef Ilgner (3), Andreas Gruhn, Robert Becke

Sarah Funk (36) feuert mit ihren Söhnen Max (4) und Felix (6) den Start von Familienvater Mike Hammer an. „Er läuft die Zehn-Kilometer-Strecke“, sagt Funk. Der Santander-Marathon sei eine Premiere: „Er hatte sich vor zwei Jahren angemeldet, aber da wurde der Lauf ja abgesagt.“ Mit den Söhnen geht sie nun direkt zum Ziel am Geroplatz: „Wir werden dort ein bisschen Spaß haben und das Programm genießen, bevor mein Mann dort ankommt.“

Am Geroplatz ist — neben dem Startpunkt aller Läufe an der Unternehmenszentrale der Bank am Santander-Platz — ab dem Mittag auf der gesamten Strecke am meisten los: Neben dem Zieleinlauf gibt es ein Bühnenprogramm, mehrere Stände mit Speisen und Getränken, viele Angebote für Kinder und eine Grillmeisterschaft. Bei jedem Läufer, der sich dem Ziel nähert, jubeln die Zuschauer am Streckenrand. Hier ist Partystimmung.

Julian (5), der den Bambinilauf über 400 Meter erfolgreich absolviert hat

Die rund 2000 Teilnehmer können sich bei sieben Läufen messen: Bambini- oder Kids-Lauf, Zehn-Kilometer, alleine oder als Staffel, Halbmarathon, Vierer-Staffel-Marathon oder die Gesamtstrecke von 42,195 Kilometern. Gelaufen wird in diesem Jahr über einen 10,5-Kilometer-Rundkurs. „Wir sind auf Vorjahresniveau“, kommentiert Veranstalter Michael Hilgers die Teilnehmerzahl. Es habe noch etwa 500 Anmeldungen am Marathon-Tag selbst gegeben, viele hätten sich spontan entschlossen.

Die Strecke führt die Läufer, je nach Wettbewerb, bis Venn und Windberg, über den Alten Markt und am Schillerplatz vorbei. Drei sogenannte „Quick Stops“ sollen Läufer wie Besucher an der Strecke in Stimmung bringen: An der Alten Ulme, am Schillerplatz sowie vor dem Minto sind Stationen aufgebaut, an denen DJs auflegen. Am Start ist auch Stadtprominenz: unter anderen Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, die frühere Triathletin Sonja Oberem und Maria-Hilf-Chef Andreas Lahm.

Anders als in den Vorjahren ist der Marathon nicht auf einen Samstag, sondern auf einen Sonntag gelegt worden. Ein Verkehrschaos wie im Vorjahr bleibt zwar aus. Trotz Information im Vorfeld und Halteverbotsschildern müssen aber 68 Autos abgeschleppt werden. An einigen Sperrungen stehen auch verärgerte Autofahrer.

Auf weiten Teilen der Strecke steht am Rand kein Publikum. Angefeuert werden die Läufer aber von der 1. Cheer Company Mönchengladbach: Die Cheerleaderinnen spornen die Läufer kurz vor dem Ziel am Geroplatz an. „Jeder hat dann noch einmal ein Lächeln im Gesicht“, freut sich Jessica Michalsky (28). Wilhelm Fischer (77) und Katja Hendricksen (40) haben ihre Enkelin beziehungsweise Tochter zum Lauf begleitet und sitzen nun in der Genussmeile am Geroplatz. „Joleen ist beim Kids-Lauf Zweite geworden“, erzählt Fischer stolz. Stolzer Besitzer von Urkunde und Medaille ist auch Julian (5): Er ist beim Bambinilauf gestartet und hat die 400-Meter-Strecke gut hinter sich gebracht: „Es war schön. Ich möchte nächstes Jahr noch mal mitmachen.“

Ihren Lauf noch vor sich haben zu diesem Zeitpunkt die Brüder Marco (28) und Dennis Wißfeld (35) sowie Torben Feikes (33) und Ben Brüggen (32). Sie nehmen am Vierer-Staffel-Marathon teil, bei dem jeder 10,5 Kilometer laufen muss. Das Besondere ist ihre Aufmachung: Alle tragen blau-lila Tutus über ihrer Laufkleidung. „Bei einem Grillabend hatten wir die Idee, uns zu verkleiden“, sagt Marco Wißfeld.

Theresa K. (54) hat ihren Teil der Zehn-Kilometer-Staffel hinter sich, stärkt sich nun mit Getränken und Bananen: „Das war anstrengend“, sagt sie über ihre erste Marathon-Teilnahme: „Besonders die Steigung der Aachener Straße, aber auch die Hindenburgstraße herunter, da kann man sich schnell überschlagen.“ Sie findet es schade, dass so wenige Zuschauer und nur eine Getränkestation an der Strecke gewesen seien: „Bei diesem Wetter muss man viel trinken, auch bei dieser relativ kurzen Distanz.“

Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit von knapp 90 Prozent verzeichnet das Deutsche Rote Kreuz, das mit 75 Kräften an zehn ambulanten Stellen ist, nur wenige Einsätze: „Im Vergleich zum Vorjahr ist es sehr ruhig“, sagt Einsatzleiter René Hartmann. Bis 16.30 Uhr waren es neun Einsätze mit dem Rettungswagen und 14 ambulante.