Der Rheydter Markt - ein riesiger Spielplatz

Zum ersten Mal veranstalteten Jugendamt und die Kinder- und Jugendeinrichtungen ein großes Spielefest.

Mönchengladbach. Wenn man diese Energie in Strom umwandeln könnte! Die Energie, mit der die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Spieletag nutzen, den das Jugendamt zusammen mit offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen der Stadt am Sonntag Nachmittag unter dem Motto "Spielerei" auf dem Rheydter Marktplatz veranstalten.

Unermüdlich hüpfen die Kleinen auf der Hüpfburg-ähnlichen Spielewelt. Die größeren stehen Schlange vor einer Art Kletterparcour. Auf fünf mal zehn Meter gibt es einen Menschen-Kicker. Jungen im geschätzten Alter zwischen acht und zwölf Jahren haben ihre Hände in Schlaufen gesteckt, die sie wie bei einem Tisch-Fußballspiel an Metallrohren hin und her schieben können.

So verändern sie ihre Position, um an den Ball zu gelangen, den es ins gegnerische Tor zu bugsieren gilt. "Wer war das?" fragt Tina, als der Ball außerhalb des durch aufblasbare Wände begrenzte Spielfeld landet. Alle machen ein unschuldiges Gesicht, denn wem das wiederholt passiert, wird abgelöst durch einen anderen Jungen, von denen etliche schon warten. Tina, Mitarbeiterin am Abenteuerspielplatz Bernhardstraße, gibt auf und wirft den Ball wieder ein.

Auf der Bühne hat gerade Kira mit ihrer Gitarre Platz genommen und beginnt zu singen. Udo Kempers steuert die Anlage hinter der Bühne aus. Er ist der Patenonkel von Marc, der regelmäßig im Jugendheim Giesenkirchen mitmacht und unterstützt mit seinem Equipment die Bemühungen von Mike Tölke und Bernd Fenk, die für die Musikprojekte verantwortlich sind, die sich hier vorstellen.

"Kommen sie auch Kinder gucken?", fragt Gülistan Yüksel eine Bekannte, die sie auf dem Platz trifft. "Schön, diese Energie, diese Freude", sagt die Vorsitzende des Integrationsrates mit strahlendem Gesicht, deren Stirn oft von Besorgnis zerfurcht ist. "Es ist so wichtig, dass die sich mal austoben können."

Auf dem Platz vor der Kirche zeigen acht junge Männer im Alter von 14 bis 22 Jahren, was sie so an Breakdance drauf haben. Sie machen aus dem Stand Salti, hüpfen auf einer Hand stehend im Takt des Klatschens der Zuschauer. Sie proben im P12, dreimal die Woche.

Stadtjugendpfleger Ulrich Baum ist zufrieden. "Doch, der Zuspruch ist gut", sagt er mit Blick auf die vielen Menschen auf dem Platz. Es ist das erste Mal, dass die Jugendeinrichtungen auf ihren Tag der offenen Tür verzichten, und statt dessen auf den Rheydter Markt gezogen sind, um sich und ihre Angebote darzustellen. "Nächstes Jahr machen wir das in Gladbach."