DHD-Krankentransporte: Das sagt der Feuerwehrchef

Nicht 14 Mitarbeiter seien betroffen, sondern weniger. Der DHD hält dagegen.

Mönchengladbach. Es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte. Im Fall des Deutschen Hilfsdienstes (DHD) und der Stadt Mönchengladbach sind diese sehr unterschiedlich. Gladbachs Feuerwehrchef Jörg Lampe meldet sich jetzt im Streit um die Kündigung der DHD-Krankentransporte zu Wort: „Ich weiß nicht, wie der DHD auf angeblich 14 Mitarbeiter kommt, die ihre Jobs verlieren“, sagte er am Donnerstag gegenüber der WZ. Es seien lediglich sechs Rettungshelfer betroffen — und die würden sich zudem noch auf DHD und Johanniter Unfallhilfe aufteilen.

„Völliger Quatsch“, erwidert Ingo Lender, DHD-Geschäftsführer auf WZ-Nachfrage. „An so einem Auftrag hängen natürlich viel mehr Personen. Beispielsweise Teilzeitkräfte, Verwaltung, zusätzliche Kräfte für den Schichtbetrieb.“ Der Feuerwehrchef sieht das anders: „Ich bin nicht dafür verantwortlich, was im privat-rechtlichen Bereich des DHD passiert.“ Der betroffene Krankentransport sei im öffentlich-rechtlichen Bereich anzusiedeln und die konkret für diesen Teil beschäftigte Mitarbeiterzahl liege höchstens bei drei. „Wir brauchen für den Krankentransport insgesamt 13 Mitarbeiter. Sieben davon sind allein von der Berufsfeuerwehr. Wo sollen da 14 Mitarbeiter vom DHD herkommen?“ Lender bleibt dabei, dass Betriebsinterna auch von dem fehlenden Auftrag der Stadt betroffen seien.

Und in einem weiteren Punkt ist er sich sicher: Die Kündigung habe ihn und seine Mitarbeiter sehr kurzfristig ereilt. „Am 9. Dezember kam am späten Nachmittag ein Fax von Herrn Lampe — zwei Zeilen lang.“ In dem Interimsvertrag mit der Stadt hätte zudem gestanden, der Vertrag könne auch andauern, bis ein Ausschreibungsergebnis vorliege. „Die Ausschreibung läuft ja erst seit einer Woche“, sagt Lender. Deshalb habe man sich Hoffnungen auf eine Verlängerungen gemacht. „Zumal die Stadt den Interimsvertrag ja andauern verlängert hat.“

„Jeder kann sich auf die Ausschreibung bewerben, auch der DHD“, sagt der Feuerwehrchef. Ein Teil der Ausschreibung seien sechs Rettungshelfer, die gesucht werden — und es spreche generell nichts dagegen, auch DHD-Mitarbeiter wieder zu engagieren. Etwa vier bis sechs Wochen werde die Ausschreibung laufen.

Schon am Freitag treffen DHD-Geschäftsführer, seine Mitarbeiter und der Oberbürgermeister aufeinander. Norbert Bude hat zum Gespräch geladen. Ob es bei den verhärteten Fronten allerdings zu einem zufriedenstellenden Ergebnis für beide Seiten kommt, ist fraglich.