St. Kamillus: Weg frei für neue Grabeskirche?

Die Bezirksregierung gibt grünes Licht für ein Kolumbarium in der Kirche St. Kamillus in Dahl.

Mönchengladbach. Die Pläne, die Kirche St. Kamillus in Dahl teilweise zu einer Grabeskirche umzuwidmen, werden konkreter. Laut WZ-Informationen liegt mittlerweile die Genehmigung für ein Kolumbarium vor. Im November wurde zudem die neu gegründete St. Kamillus Kolumbarium GmbH ins Handelsregister eingetragen. Geschäftsführer ist Ulrich Bücker.

Kirchenrechtlich ist die Sache ein wenig schwieriger: Eigentümer des Gebäudes ist nicht mehr der Kamillianer-Orden, sondern die Mönchengladbacher Jessen Baugesellschaft um die Gebrüder Bücker. Diese wiederum hat den Kamillianern vertraglich ein Nutzungsrecht eingeräumt. Derzeit werden in der Kirche regelmäßig Gottesdienste gefeiert.

Nach Auskunft von Rolf-Peter Cremer, Hauptabteilungsleiter Pastoral, Schule und Bildung im Bischöflichen Generalvikariat Aachen, ist es nicht möglich, Grabstellen innerhalb einer gewidmeten Kirche einzurichten. Die Konsequenz: Wenn St. Kamillus auch weiterhin für Messen genutzt werden soll, müsste ein Teil der Kirche zunächst profaniert — also einer profanen Nutzung zugeführt — und anschließend als Friedhof gewidmet werden.

Ob ein entsprechender Antrag bereits beim Bischof vorliegt, möchte Cremer auf WZ-Anfrage nicht beantworten. Er äußert sich lediglich allgemein: „Wenn solch ein Antrag vorliegt, muss sicherlich die Frage gestellt werden, ob eine Nutzung als Kirche und Friedhof — mit klarer Abtrennung — möglich ist.“ Bis zu einer Entscheidung würden rund drei Monate vergehen, da der Priesterrat befragt werden müsse. Die Geschäftsführung der Jessen Baugesellschaft war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, so dass der genaue Zeitplan des Unternehmens unklar bleibt.

In den vergangenen Monaten — seit das Krankenhaus aufgegeben und die medizinischen Einrichtungen in das Krankenhaus St. Franziskus verlagert wurden — ist auf dem Gelände bereits einiges passiert: So ist im Westteil des Parks eine Kindertagesstätte entstanden und die Katholische Bildungsstätte für Gesundheits- und Pflegeberufe (KBS) ist an die Kamillianerstraße gezogen. Die Sozial-Holding errichtet derzeit — geplante Eröffnung Mitte 2014 — in einem Teil des ehemaligen Krankenhauses ein Alten- und Pflegeheim.