Nachbarschaftsstreit: Familie wird beschimpft

Nachbarn machen „das Leben zur Hölle“. Seit zwei Jahren suchen die Eltern erfolglos eine neue Wohnung.

Mönchengladbach. Das Weihnachtsfest will die Familie einfach nur in Ruhe genießen können. Doch dass das klappt, glauben die Eltern nicht so recht. Seit Jahren gibt es Streit mit Nachbarn, sie werden beleidigt und beschimpft. Der größte Wunsch: eine neue Wohnung. Doch er bleibt unerfüllt, seit zwei Jahren schon.

„Die versuchen, uns das Leben hier zur Hölle zu machen“, sagt Catherina N. Vor mehr als zehn Jahren ist sie aus ihrer Heimat Kenia geflüchtet. Seit 2007 wohnt sie in Mönchengladbach, zusammen mit ihrem Mann und vier Kindern. Zwei Nachbarn waren damals kurz nach der Familie eingezogen. Nach einiger Zeit soll der Ärger begonnen haben. „Die hatten immer etwas zu meckern. Wir haben uns immer entschuldigt, wenn unsere Kinder lauter waren. Aber kleine Kinder spielen auch mal lauter“, sagt die Mutter.

Mit den anderen Nachbarn habe es keine Schwierigkeiten gegeben, doch mit den beiden Bewohnern sei es für die Familie schlimmer geworden. Aus den Schimpftiraden wurden rassistische Beleidigungen, berichtet die Mutter. „Die haben versucht, andere gegen uns zu hetzen. Wir würden nicht arbeiten, behaupten die Beiden. Und wir sollen zurück nach Afrika in den Dschungel, beleidigen sie uns.“

Immer wieder gehe es auch gegen die Kinder, erzählt sie. „Unsere Tochter hat Angst, alleine die Treppe herunter zu gehen. Wir können das ab, aber die sollen die Kinder in Ruhe lassen“, sagt die Mutter verärgert und verzweifelt. Zuletzt habe es sogar eine tätliche Auseinandersetzung gegeben. Catherina N. stellte Anzeige, nicht zum ersten Mal. Bislang aber immer ohne Erfolg, weil Aussage gegen Aussage stand.

Mehrfach verschwanden auch schon Briefe, tauchten manchmal geöffnet wieder auf. Die Mutter hat die beiden Bewohner im Verdacht, beweisen kann sie es nicht. „Die wissen vieles über uns“, fürchtet sie.

Höchste Zeit für die Familie, aus den knapp 89 Quadratmetern auszuziehen. „Das würde uns gut tun.“ Doch seit zwei Jahren suchen sie vergebens nach einer passenden Wohnung. Es könne auch etwas außerhalb sein, Gladbach soll es allerdings bleiben. Schließlich hat der Mann hier einen Job, die vier Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahre gehen zur Schule oder in den Kindergarten, spielen im Fußballverein und besuchen die Musikschule.