Die Postbank reagiert endlich
Ein 91-jähriger Rheydter hatte sein Sparbuch verloren. Fünf Wochen lang gab es keinen Ersatz — bis sich die WZ eingeschaltet hat.
Mönchengladbach. Nach zahlreichen Telefonaten mit der Hotline der Postbank und mehreren persönlichen Besuchen in der Postbank-Filiale an der Marienkirche in Rheydt war Marianne Gärtner (Name von der Redaktion geändert) genervt und verzweifelt zugleich. „Ich weiß jetzt wirklich nicht mehr weiter“, sagte sie bei ihrem Anruf in der WZ-Redaktion.
Was war passiert? Marianne Gärtner und ihr 91-jähriger Lebensgefährte hatten am 22. Juni einen Wochenendausflug in den Odenwald unternommen. „Mein Partner wollte unbedingt sein Postbank-Sparbuch mitnehmen, falls etwas Unvorhergesehenes passiert“, berichtet Gärtner, die eine Kontovollmacht besitzt und die Bankgeschäfte regelt. „Als wir wieder zu Hause waren, haben wir festgestellt, dass das Sparbuch weg ist.“
Direkt am Montagmorgen hat sich die Rheydterin auf den Weg zu ihrer Postbank-Filiale gemacht. Dort habe man die Verlustmeldung entgegengenommen und zugesichert, dass „in ein paar Tagen“ Ersatz da sein müsste. Marianne Gärtner und ihr Lebensgefährte warteten und warteten.
Nach einer Woche hat sie sich erneut in der Filiale gemeldet. „Die Mitarbeiter dort waren sehr nett und hilfsbereit, konnten aber vor Ort nichts unternehmen“, sagt sie. In den folgenden Tagen telefonierte die Seniorin, die selbst einmal im Callcenter eines großen Unternehmens gearbeitet hat, mehrfach mit der Postbank-Hotline und faxte — auf Wunsch der Mitarbeiter — noch einmal die bereits mehrfach abgegebene Verlustmeldung. Bis Ende Juli passierte jedoch nichts. „Mein Lebensgefährte ist mehr als einen Monat lang nicht an seine Rente gekommen, so dass ich alles bezahlen musste.“
Als sich die WZ einschaltete, ging plötzlich alles ganz schnell. Bereits einen Tag nach der Kontaktaufnahme mit der Pressestelle der Postbank in Bonn teilte Sprecher Ralf Palm mit: „Unsere Kontoführung hat mit der Kontobevollmächtigten gesprochen und die Details final geklärt.“ Der Lebensgefährte von Frau Gärtner erhalte in den nächsten Tagen ein neu ausgestelltes Sparbuch. „Außerdem haben wir dem Konto aufgrund der entstandenen Unannehmlichkeiten 50 Euro gutgeschrieben.“
Kurze Zeit später meldete sich auch Marianne Gärtner wieder bei der WZ: „Ich bin gerade von einem Mitarbeiter der Postbank angerufen worden, habe jetzt nicht nur einen konkreten Ansprechpartner und eine Telefonnummer, sondern auch das Versprechen, dass das neue Sparbuch bis spätestens Anfang der kommenden Woche vorliegt. Ich bin froh, dass die Geschichte dann wohl ein gutes Ende findet.“ Ob sie ihr Postbank-Konto trotzdem kündigt, will sie sich nun in Ruhe überlegen.