Verseuchtes Baumaterial in Straßen - Verdacht gegen Unternehmer
Die Kommunen hatten Naturmaterial bestellt und sollen verseuchtes Material bekommen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Bauunternehmer, auch wegen Betrugs.
Mönchengladbach (dpa). Ein Bauunternehmer aus dem Kreis Heinsberg soll bei Pflasterarbeiten in nordrhein-westfälischen Städten verseuchtes Material verwendet haben. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach ermittelt wegen mutmaßlicher Umweltvergehen und wegen Betrugsverdachts, sagte Behördensprecher Lothar Gathen am Freitag. Nach Medienberichten sollen mindestens sechs Kommunen betroffen sein.
Die Kommunen hätten Pflasterarbeiten ausgeschrieben und in Auftrag gegeben, bei denen die Steine in Naturmaterial wie Sand oder Granulat gebettet werden sollten, sagte Gathen. Verbaut worden seien aber schadstoffbelastete Materialien aus der industriellen Produktion. Es seien auch Spuren aus der Müllverbrennung gefunden worden. „Die gehören da nicht rein, weil sie umweltgefährdend sind“, sagte Gathen. Der Unternehmer bestreite eine Schuld.
Ein städtischen Mitarbeiter in Grevenbroich sei an einer Baustelle stutzig geworden, als ihm dicke Klumpen in dem Material auffielen. Der Mitarbeiter habe das Material analysieren lassen. Woher der Unternehmer das Material hatte, sei Gegenstand der Untersuchungen.
Die Staatsanwaltschaft ermittle wegen des Grevenbroicher Falls schon länger. Nach einer Information der Bezirksregierungen an die Kommunen über den Fall hätten sich weitere Kommunen gemeldet. Es könne noch nicht gesagt werden, ob der Unternehmer mit Vorsatz gehandelt hat, er könne ja auch selbst getäuscht worden sein.