Diese Brücken will die Stadt 2019 sanieren
Der Zeitpunkt wäre günstig, weil dann auch die Bahn baut. Es fehlen aber 5,3 Millionen Euro im Etat. Politik vertagte Entscheidung.
Viele der rund 400 Gladbacher Brücken sind in einem schlechten Zustand, 175 davon fallen in die Zuständigkeit der Stadt. Deshalb war es fast schon ein flehentliches Bitten von Stadtplaner Frank Gauch in der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses. „Geben Sie uns Ihre Zusage, damit wir sieben Brücken ab Anfang nächsten Jahres sanieren können. So eine Chance bekommen wir so schnell nicht wieder“, mahnte er.
Das erhoffte Okay bekam Gauch nicht. Der Grund: Mehr als 5,3 Millionen Euro werden dafür zusätzlich benötigt. Zwar machte der Stadtplaner Vorschläge, wie Geld im Haushalt umgeschichtet werden kann. Doch das bringt das gesamte Investitionsgerüst ins Wanken. CDU und SPD wollen weitere Fakten, bevor sie entscheiden.
Auf der Bahnstrecke von Viersen-Helenabrunn zum Rheydter Güterbahnhof reißt die Deutsche Bahn vier Eisenbahnbrücken ab und baut sie neu. Das macht sie in der Zeit von Januar bis September 2019. Dafür sperrt die Bahn die Strecke. Das wollen die Stadtplaner nutzen, um die sieben städtischen Brücken auf dem Abschnitt ebenfalls zu sanieren oder sogar neu zu bauen. Der Haken dabei: Das kostet rund 8,7 Millionen Euro.
Zwar gibt es aus Vorjahren noch Geld, das für die Brückensanierung bereitgestellt ist, doch es bleibt eine Finanzierungslücke von 5,3 Millionen Euro. Würde die Stadt die Bauphase der Bahn nicht nutzen und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Güterstrecke wieder in Betrieb ist, die Sanierung vornehmen, wird’s deutlich teurer. Rund 2,4 Millionen Euro Mehrkosten hat Planer Gauch für diesen Fall ausgerechnet. Diese Brücken hat die Stadtplanung im Blickfeld:
Diese Brücke hat zwei Längsrisse. Außerdem soll eine neue Fahrbahnplatte aus Beton mit Straßenbelag erstellt werden. Weil hierüber die Maria-Hilf-Kliniken angefahren werden, ist mit einer halbseitigen Sperrung zu rechnen. Kosten: rund 1,2 Millionen Euro.
Auch hier wird es in einer halbjährigen Bauzeit nur eine Spur geben, über die der Verkehr laufen soll. Es müssen Widerlager ersetzt werden. Kosten: 1,5 Millionen Euro.
Ein Knackpunkt im Sanierungsplan. Denn eine gleichzeitige Sperrung von Bahnstraße und Aachener Straße ist nicht möglich. Deshalb will die Stadt erst die Brücke Bahnstraße reparieren, dann die Brücke Aachener Straße teilweise neu bauen. Die Arbeiten können dann nicht in den neun Monaten beendet werden. Kosten: 1,5 Millionen Euro.
Diese Brücke ist besonders marode und hätte schon vor Jahren saniert werden müssen. Sie hat während des Zweiten Weltkriegs einen Bombentreffer abbekommen. Busse und Lkw können sie nur eingeschränkt nutzen. Kosten: 1,1 Mio. Euro.
Die Brücke muss durch eine neue ersetzt werden. Für die Dauer der Arbeiten muss die Konradstraße gesperrt werden. Kosten: 1,9 Mio. Euro.
Hier müssen die Mauerwerksbögen saniert werden. Kosten: 100 000 Euro.
Ebenfalls eine kleinere Maßnahme am Mauerwerk. Kosten: 100 000 Euro.