Doppelmord: Die Justiz will jetzt rasch aufklären

Die Opfer werden in der Türkei beerdigt.

Mönchengladbach. Ende der Woche hofft die Staatsanwaltschaft Krefeld klären zu können, warum der Haftbefehl wegen Vergewaltigung gegen Erol P. nicht vollzogen wurde - obwohl er beim Rheydter Amtsgericht aufgetaucht war. "Wir werden vor allem den zeitlichen Ablauf prüfen", sagt Oberstaatsanwalt Klaus Schreiber. Die Krefelder werden außerdem untersuchen, welches Vergehen dem Familienrichter zur Last gelegt wird und welche strafrechtlichen Konsequenzen das haben könnte.

Dieser Richter im Amtsgericht hatte zwar die Staatsanwaltschaft über den Haftbefehl gegen Erol P. informiert, ließ den 38-Jährigen aber gehen, als niemand kam.

Der in Nimwegen lebende P. hatte nach dem Gerichtstermin seine Ex-Frau und die älteste Tochter erschossen. Die Mordopfer wurden in die Türkei überführt, wo sie beerdigt werden. Auch die zwei überlebenden Kindern (9 und 13) sind in der Türkei. Sie werden voraussichtlich zurückkehren. Ein Vormund für sie wurde bestellt.