„Ein Haus des Sports im alten Polizeipräsidium ist denkbar“

Präsident und Geschäftsführer sprechen über die künftige Ausrichtung des Gladbacher Stadtsportbundes.

„Ein Haus des Sports im alten Polizeipräsidium ist denkbar“
Foto: Ilgner/Reichartz

Mönchengladbach. Der Präsident und der Geschäftsführer des Stadtsportbundes, Wolfgang Rombey und Axel Tillmanns, sprechen über die Idee, den Mönchengladbacher Sport künftig in den Gebäuden des heutigen Polizeipräsidiums zu zentralisieren. Und sie deuten an, wie Kooperationen mit der Hochschule aussehen könnten.

„Ein Haus des Sports im alten Polizeipräsidium ist denkbar“
Foto: Ilgner/Reichartz

Herr Rombey, Herr Tillmanns, beim Stadtsportbund gibt es die Idee, nach dem Umzug des Polizeipräsidiums in die Gebäude an der Theodor-Heuss-Straße umzuziehen. Wäre da ein Haus des Sports denkbar?

Wolfgang Rombey: Es ist in der Tat so, dass die Idee da ist, im denkmalgeschützten Bereich der Polizei-Kaserne den Sport unterzubringen. Das würde sich aus meiner Sicht sehr anbieten, weil es in der Nähe des Kreativzentrums Monforts-Quartier und der Hochschule liegt. So käme der Sport in die Umgebung von Kreativen und jungen Leuten. Das sind viele fruchtbare Querverbindungen denkbar.

Welche?

Rombey: Rein strategisch liegt es, wie früher schon mal, genau auf der Grenze zwischen Gladbach und Rheydt. In der Nähe gibt es auch einige Sportstätten. Und zudem könnten wir die Sporthalle des Polizeipräsidiums für unsere Tagesangebote und Fortbildungen nutzen. Insofern wäre so eine Geschäftsstelle ein Fortschritt, die auch als Haus des Sports denkbar wäre. Das würde dann nicht nur die Geschäftsstelle des Stadtsportbundes beheimaten. Man kann sich sicherlich vorstellen, anderen Sportverbänden und Vereinen der Stadt anzubieten, dazuzukommen. Man könnte die gleiche Infrastruktur nutzen, in etwas wie in einem Gründerzentrum. Es wäre viele Synergieeffekte möglich — und der Sport hätte eine richtige Anlaufstelle.

Gibt es in anderen Städten vergleichbare Beispiele?

Rombey: In Dortmund, Essen oder Duisburg gibt es diese Modelle schon lange. Grundsätzlich würde ein solches Konstrukt helfen, die Kommunikation mit den Vereinen zu vereinfachen und zu verstärken. Die Vereine sollen uns als ihren Partner wahrnehmen. Ich habe in den vergangenen Monaten bemerkt, dass es noch viel Unwissenheit gibt über das, was wir leisten können. Der Gebührenbescheid soll nicht der einzige Kontakt zu den Vereinen sein. Wir bilden auch für die Vereine Übungsleiter aus, stellen für Schulen Sporthelfer zur Verfügung, geben in unseren Seminaren Antworten auf die Fragen nach dem Vereinssteuerrecht und Ähnlichem.

Axel Tillmanns: Entscheidend ist, nah dran zu sein an den Vereinen. Man muss mit den Handlungsträgern am Tisch sitzen und sprechen. In einem Haus des Sports wäre das viel leichter. Zwar haben wir im Zuge unserer Umstrukturierung feste Geschäftszeiten eingeführt und sind auch zu sprechen, aber ich weiß nicht, ob man uns an unserem jetzigen Standort so richtig wahrnimmt.

Wären auch die Schulen im Haus vertreten?

Rombey: Wir sind froh, dass wir den Kooperationsvertrag mit der Stadt haben, in dem wir die Koordination der Bewegungsangebote in den Schulen und Kindergärten von uns aus steuern. Auch hier gilt: Kurze Wege sind immer hilfreich.

Sie sprachen von Querverbindungen zur Hochschule. Was ist da denkbar?

Rombey: Man könnte vielleicht Studenten begeistern, den Übungsleiterschein zu machen. Und es gibt den Fachbereich Oecotrophologie. Ernährung spielt im Sport eine immer größere Rolle. Was die Sozialbereiche der Hochschule angeht, kann ich mir Kooperationen vorstellen.

Tillmanns:Wir machen in diesem Jahr zum ersten Mal mit der Hochschule Niederrhein zusammen eine Ausbildung von Übungsleitern. Wenn wir da räumlich näher zusammen sind, wäre vieles mehr denkbar.