Ein Pub im JHQ: Schüler erhalten Preis für Konzept
Die Hardter wurden im Rahmen eines europäischen Projekts geehrt. Sie dürfen die Idee nun dem Rat vorstellen.
Mönchengladbach. Eine Fahrradtour zum JHQ, dann einen Abstecher in den englischen Pub oder zu einer besonderen Veranstaltung in der Eventhalle und anschließend im „Bed and Breakfast“ erholen — so könnte man seinen Tag ereignisreich gestalten. Zumindest nach dem Konzept, das die Schüler der Gesamtschule Hardt für das diesjährige Comenius-Projekt entwickelt haben. Sie erhielten dafür nun im Schloss Rheydt eine Auszeichnung.
Unter dem Thema „Re-design your town“ haben Schülergruppen aus Deutschland, Frankreich, Polen und Spanien im Rahmen des internationalen Austauschprogrammes ein fiktives Konzept unter realen Bedingungen für die Nachnutzung einer brachliegenden Fläche in ihrer Heimatstadt erarbeitet.
Die Schüler der zwölften Jahrgangsstufe entschieden sich für das derzeit ungenutzte ehemalige Militärgelände im JHQ. Insgesamt hatten sie drei Monate Zeit, sich eine Idee zu überlegen und ein Konzept zu entwickeln. Nach Gesprächen mit städtischen Gesellschaften und Regionalpolitikern begannen sie, ihre Idee umzusetzen. So mussten politische, gesellschaftliche und strukturelle Hintergründe recherchiert und Lösungen für Probleme gefunden werden.
Im Fokus stand die Idee, dem Verfall und dem Vergessen entgegenzuwirken und dabei das britische Erbe zu erhalten. So entschied das aus 15 Schülern bestehende Team, nur einen Randteil des Geländes einzubeziehen. Aus einem erhaltenswerten alten Office soll ein stillvoller Pub werden, aus einer Reithalle eine Eventhalle für typisch englische Veranstaltungen und aus den Stallungen ein extravagantes Bed and Breakfast.
Architektonisch sollten dabei traditionsreiche bestehende Gebäude mit modernen Elementen verbunden werden. „Die Schüler konnten lernen, sich Gedanken zu machen und sich konkret mit einer Idee auseinanderzusetzen“, sagt Dorothée Vollmer, eine der betreuenden Lehrerinnen.
Für das Schülerteam aus Hardt ist die Projektarbeit auch nach der Präsentation im Schloss Rheydt noch nicht beendet. Sie erhielten positive Rückmeldungen und wurden eingeladen, ihr Konzept in einer Ratssitzung vorzustellen. „Die Politiker haben die Idee als innovativ und interessant aufgenommen“, sagt Dorothée Vollmer. „Wir können also weiterplanen und einen Realitätsbezug herstellen. So könnte man eine Kostenkalkulation aufstellen oder vielleicht mit einer Baufirma sprechen und den Weg von Fiktion zu Realität finden“.