Ein Schlachtfeld für die Ohren
Kultur: Mit derben Schlagzeugklängen und dröhnendem Gesang verwischt Warfield Within die Grenze zwischen Death- und Trash-Metall.
Mönchengladbach. Mönchengladbach ist nur Fußball und Museum. Weit gefehlt! Die Stadt birgt auch ein riesiges Potential an innovativen, begeisterten und talentierten Musikern, die abseits der gängigen Covertrends mit unerschöpflichem kreativen Output das kulturelle Gesicht der Stadt prägen.
Eine der Bands, die sich mit Inbrunst bemühen, dem niederrheinischen Grau mit eigener Farbe zu Leibe zu rücken, ist Warfield Within ("Inneres Schlachtfeld"). In einem Genre, das wahrlich nicht dem gängigen Pop-Mainstream zuzuordnen ist, rocken Sebastian Meisen (Gesang), Christian Felauer (Gitarre) Thomas Felauer (Bass), Christian Spas (Gitarre), Simon Heinen (Schlagzeug) und der aushilfsweise eingesprungene Schlagzeuger Selim Karakoc durch die Lande.
Mit ultraschnellem Schlagzeugfeuerwerk, brutalen Gitarrenriffs und tiefdröhnend-hysterischem Gesang loten sie die Schnittmenge von Death- und Thrash-Metal aus. Schnelle, aggressive Musik habe ihm immer schon gefallen, erläutert Sänger Sebastian Meisen, der vor jedem Auftritt seine Stimmbänder mit klassischen Gesangsübungen auf Vordermann bringt. Auf der Bühne zu stehen sei für ihn durchaus ein befreiendes Gefühl.
Vor acht Jahren traf er die Brüder Felauer, vor fünf Jahren gründeten sie Warfield Within. Obwohl Geschwindigkeit und das besondere Augenmerk auf Technik tragende Stilmittel ihrer Musik seien, solle doch Monotonie vermieden werden, so Selim Karakoc und Meisen bekräftigt: "Die Fans sollen Zugang zu unserer Musik finden." Nach mehreren Demo-Aufnahmen hat die Band ihre erste CD produziert. Das Gros der Musik auf "Inner Bomb Exploding" stammt aus der Feder von Christian Felauer, die Texte von Sänger Meisen.
Die im Metal-Genre oftmals verwendeten textlichen Klischees wie Krieg, Mord oder Satan habe man bewusst vermeiden wollen, erklärt Meisen. Seine Texte seien sehr persönlich geprägt, behandelten oft düstere Themen wie psychische Ausnahmesituationen oder nihilistische Weltanschauungen. So werde im Song "Tortured Souls" die Borderline-Problematik thematisiert, in "My Own Worst Enemy" gehe es um Depressionen. Ihm gehe es darum, "Dinge gewaltfrei rauszulassen", sagt der Sänger, der Musik als Ventil begreife: "Musik ist Mittel zur Selbstreflexion." Daher rühre auch der Name der Band, der die Auseinandersetzung mit der eigenen Geisteswelt und ihren Konflikten deutlich machen soll.
Dennoch sei Warfield Within keine todernste Band, betonen die Musiker. Im Gegenteil. Der Spaß an der Sache stehe an erster Stelle und ein harmonisches Bandgefüge sei das A und O für ein gutes Gruppengefühl, bekräftigt Karakoc. Privat lassen sich die Musiker durchaus von anderen Stilrichtungen von Reggae bis Industrial inspirieren. "Wir erfinden das Rad nicht neu, kochen aber doch unser eigenes Süppchen", erklärt Sebastian Meisen.