Ein Stück zum Verbiegen
Die Komödie „Der Gast“ wird im TiN aufgeführt.
Mönchengladbach. Ob das Stück gut ausgeht, ist die Frage. Auch wenn Gérard endlich einen Job bekommt. Um den 52-jährigen, „schwer vermittelbaren“ Arbeitslosen geht es in dem Stück „Der Gast“ von David Pharao. „Eine Komödie“, sagt Ali Samadi Ahadi.
Es ist die erste Theaterarbeit des Filmemachers iranischer Herkunft, dessen Dokumentarfilm „Lost Children“ über das Schicksal von Kindersoldaten in Uganda als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet und der für seine Komödie „Salami Aleikum“ mit mehreren Preisen geehrt wurde.
Sein Film „The Green Wave“, der die Proteste rund um die iranischen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2009 dokumentiert, wurde jetzt mit dem Menschenrechts-Filmpreis ausgezeichnet, wodurch seine internationale Karriere einen weiteren Schub erhält.
Für die Arbeiten zu „Der Gast“ haben andere Projekte hinten anstehen müssen. „Theater ist eine eigene Welt“, sagt Ahadi. „Intensiv arbeiten, nur auf die Premiere hin, und bis zum Schluss ändern und ausprobieren können“, beschreibt er, „wohingegen beim Film von der ersten Minute an Material gesammelt werden muss.“
Die Vereinigten Städtischen Bühnen haben ihn mit der Maßgabe gelockt, dass er eine Komödie machen könne, die gesellschaftlich relevant sei. „Der Gast“, von David Pharao wurde ausgewählt. „Man merkt, dass Pharao Sitcoms geschrieben hat“, sagt Ahadi zur Qualität des Stücks.
Gérard hat nach drei Jahren Arbeitslosigkeit endlich wieder Aussicht auf einen Job. Sein zukünftiger Chef will ihn nur noch Zuhause, beim Abendessen besuchen, um die Sache perfekt zu machen.
Da drängt sich Nachbar Alexandre ins Geschehen ein. „Es geht also darum, sich zu verbiegen“, sagt Ahadi. „Und das kann man natürlich humoristisch erzählen. Aber irgendwo bleibt einem doch das Lachen im Hals stecken.