Immer mehr gehen zur Tafel

Seit 1995 gibt es die Gladbacher Tafel. Rund 100 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass 1600 Menschen pro Woche versorgt werden.

Mönchengladbach. Immer mehr Menschen haben auch im vergangenen Jahr die Angebote der Gladbacher Tafel in Anspruch genommen. Dies geht aus dem Jahresbericht des Vereins hervor. Im Vergleich zu 2009 wurden im Tafel-Laden mit rund 79 135 Lebensmittel-Rationen pro Person rund 3500 mehr ausgegeben.

Der Laden war 2010 ganzjährig geöffnet, insgesamt 103 Mal für die Mittwochs-Kunden und 100 Mal freitags. Samstags wurden außerdem Brot- und Backwaren ausgegeben.

Auch im Laufe des Jahres nahm die Zahl der Kunden immer mehr zu (Januar: 3918 Erwachsene und 2005 Kinder, Dezember: 5012 Erwachsene und 2617 Kinder). Tendenz steigend. „Zwar macht die Kundenzahl nicht mehr so starke Sprünge, wie es vor zwei, drei Jahren der Fall war, aber der Bedarf ist nach wie vor vorhanden und steigt“, erklärt Tafel-Vorsitzende Monika Bartsch.

Die Einrichtungen, die von der Tafel beliefert werden, werden ebenfalls immer mehr. Fünf Kindergärten, drei Förderschulen und zahlreiche weitere Einrichtungen wie beispielsweise der Volksverein oder das Tierheim Mönchengladbach werden regelmäßig beliefert.

Dazu wurde eigens ein neuer Kühlwagen angeschafft, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die vier Fahrzeuge legten im vergangenen Jahr mehr als 53 000 Kilometer und damit gut 4000 mehr als im Vorjahr zurück.

„Unsere Autos sind jeden Tag unterwegs. Nach einem bestimmten Fahrplan holen sie morgens die Lebensmittel bei Supermärkten und anderen Sponsoren ab und liefern mitunter auf diesem Weg Essen bei karitativen Einrichtungen ab“, sagt Bartsch.

Das Augenmerk der Tafel liege vor allem auf Familien, „deshalb versuchen wir auch verstärkt Einrichtungen zu unterstützen, die mit Kindern kochen, wie das Kinderrestaurant Cantine Nest“, sagt die Vorsitzende. Dennoch ist der größte Anteil der Tafelladen-Kunden mit 45 Prozent alleinstehend. „Das sind meist ältere Menschen mit einer kleinen Rente oder junge Männer“.

Mit steigendem Bedarf an Tafel-Lebensmitteln steigt auch der Bedarf an Sponsoren. „Wir sind für jede Lebensmittel- und Geldspende dankbar“, sagt Bartsch.

Denn wenn die gesponsorten Lebensmittel nicht ausreichen, wird regelmäßig aus der Vereinskasse dazugekauft. „Uns ist wichtig, dass jeder, der bedürftig ist, auch ausreichend Essen bekommt“, betont Bartsch.