Ein Tag am Meer in Bildern
Gladbacherin Eva Nießen hat in Fotos besondere Momente eingefangen. Auf insgesamt 20 Fotos zeigt die Künstlerin vor allem die Natur der Meerlandschaft — Möwen, von den Wellen angeschwemmtes Holz, Sonnenuntergänge und Wolken, die sich im Wasser spiegeln.
Mönchengladbach. Einen Tag am Meer verbringen, ganz allein mit sich und seinen Gedanken. Zu sich selber finden, endlich wieder Ruhe und Zeit zu haben, sich zu spüren. Die Seele baumeln lassen und innehalten in der Hektik des Alltags. „Wie schön ist das: Kein Handy, kein Stress, einfach nur die Weite und Energie des Meeres.“
Eva Nießen hat einen ganz besonderen Tag im Wintermonat Dezember für ihren Ausflug an die niederländische Nordseeküste in Domburg gewählt. Der Strand sei um diese Jahreszeit menschenleer und „der Horizont nimmt kein Ende“. Intensive Eindrücke und Gefühle, die die junge Künstlerin auf Fotos und Leinwänden festgehalten hat, und die sie nun weitergeben möchte.
„Ein Tag am Meer“ heißt die Kunstausstellung, die von heute bis zum 31. März in der Stadtteilbibliothek Rheydt zu sehen ist. Es ist die mittlerweile fünfte Ausstellung der Mönchengladbacherin. Der Ort sei diesmal ein ganz besonderer, weil die Atmosphäre in der Bibliothek zum Gedanken der Ausstellung passe: „Hier finden die Besucher eine Ruheoase mitten in der Hektik der Stadt“, sagt Nießen.
Auf insgesamt 20 Fotos zeigt die Künstlerin vor allem die Natur der Meerlandschaft — Möwen, von den Wellen angeschwemmtes Holz, Sonnenuntergänge und Wolken, die sich im Wasser spiegeln. Das Fotografieren gehört erst seit einigen Monaten zu ihren Leidenschaften. Es sei eine Kunstform, durch die der besondere Moment uninterpretiert festgehalten werden könne: „Ich laufe einfach durch die Gegend und die Motive finden mich“.
Für die Künstlerin ist jedes Bild das Ergebnis „einer rein intuitiven Bauchsache“, die ausschließlich aus dem Augenblick kommt. Eine nachträgliche Deutung durch Nachbearbeitung gibt es bei ihr nur beim Spiel mit Farben und schwarz-weiß Kontrasten.
Die Leinwandserie ist das Ergebnis von Experimenten mit neuen Techniken und Effekten, mit denen sie sich in jüngster Zeit intensiv beschäftigt hat: „Ich habe mich vor allem von Graffitimalerei inspirieren lassen und viel mit Sprühtechniken und Schablonen ausprobiert“.
In der Ausstellung sind außerdem frühere Werke, etwa aus der Engelserie, und neue Bilder zu sehen, „bei denen ich wieder mit Pinsel und Farbe, Kreide oder Kohle gearbeitet habe“. Mit intensiven Farben hat die Malerin die kraftvolle Energie des Meeres auf Leinwand festgehalten. „Es sind konkrete und surreale Bilder, mit denen ich vor allem Emotionen ausdrücken möchte“, erklärt Nießen.
Kunst ist für sie eine gute Möglichkeit schöne Gefühle festzuhalten und schlechte zu reflektieren und zu verarbeiten. Dies gilt ebenso für die Kunstschaffende wie für den Betrachter. Die Besucher der Stadtteilbibliothek lädt sie ein, durch ihre Bilder auf Reisen zu gehen und einen Tag am Meer zu verbringen.
Die Kunstausstellung: „Ein Tag am Meer“ ist von Dienstag bis zum 31. März in der Stadtteilbibliothek Rheydt, Am Neumarkt 8, zu sehen. Geöffnet ist sie dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr.