Einführung der gelben Tonne wird verschoben
Durch Beschluss von CDU und SPD gibt es drei weitere Jahre die gelben Säcke.
Sie sehen, an den Straßenrand geworfen, nicht nur hässlich aus, sondern sind auch nur bedingt zweckmäßig. Denn bei Wind fliegen die gelben Säcke weit, reißen leicht an Scharfkantigem auf; auch Vögel und Ratten wissen, wie man sie zerrissen bekommt. Drum würden GEM, Stadt und auch CDU und SPD — die versprochen haben, aus Mönchengladbach die sauberste Großstadt zu machen — die gelben Säcke liebend gerne loswerden.
Doch gelbe Tonnen statt Säcke wird es in Gladbach frühestens 2019 geben. Das werden CDU und SPD morgen im Umweltausschuss beschließen. Der Preis für die sofortige Einführung der gelben Tonne ist den Politikern trotz der ausgerufenen Sauberkeitsoffensive zu hoch. Denn wenn die Gladbacher schon ab kommendem Jahr eine gelbe Tonne bekämen, würde sie nur alle vier Wochen geleert. Zumindest zum selben Entsorgungspreis wie jetzt.
Das hat BellandVision, ein Unternehmen aus Oberfranken, das die Verhandlungen für die Dualen Systeme führt, der Stadt angeboten. Diesen Rhythmus wollen aber weder Verwaltung noch Politik. Um auf die gewohnten zwei Wochen zu kommen, müsste man die zusätzliche Abfuhr selbst organisieren und bezahlen.
Die Stadt hatte BellandVision gebeten, die Ausschreibung um ein Jahr zu verschieben. Und bekam die Antwort, dies sei aus kartellrechtlichen Gründen nicht möglich. Auch auf das Angebot der Stadt, die gelben Tonnen selbst zu beschaffen und zu bezahlen, wollte sich BellandVision nicht einlassen. So gibt es also drei weitere Jahre die ungeliebten gelben Säcke in Gladbach. Es dürften indes die letzten drei Jahre sein. Denn die Bundesregierung ist dabei, eine Wertstofftonne einzuführen. Das bringt Bewegung in den Müllmarkt. Wie groß auch immer die neuen Tonnen sein werden und wie oft sie abgeholt werden mögen: Es werden gewiss Rolltonnen sein. Damit wird sich über kurz oder lang mit größerer Dringlichkeit die Frage stellen, ob sich Gladbach weiter die kleinen Restmüll-Tonnen leisten mag. Und diese Frage ist so heikel, dass CDU und SPD sie lieber mit viel Ruhe angehen wollen.