Ende einer langen Ehekrise: Frau mit Hammer geschlagen
Ein 61-Jähriger verletzte seine Ehefrau am Dienstag mit einem Hammer schwer am Kopf. Er vermutete, sie hätte einen neue Beziehung.
Mönchengladbach. Schon seit Jahren lebten die Eheleute in getrennten Wohnungen. Sie an der Urftstraße. Er in Hardterbroich. Und doch „lief da noch was“ zwischen dem 61-Jährigen und seiner Noch-Ehefrau (58), wie Nachbarn berichten.
Am Dienstag aber hat der 61-Jährige laut Polizei bei einem Streit in der Wohnung seiner Frau die Beherrschung verloren, einen Hammer gegriffen und mehrmals auf seine Frau eingeschlagen.
Das Opfer wurde schwer am Schädelknochen verletzt und leidet an einer Hirnschwellung. Sie war mit einem Rettungshubschrauber in eine Aachener Spezialklinik geflogen worden.
Die Ärzte kämpfen auf der Intensivstation um das Leben der Mutter dreier erwachsener Kinder. Sollte sie überleben, seien schwere dauerhafte Schäden vorauszusehen, heißt es. Sie würde vermutlich ein Pflegefall sein.
Auslöser für den Ausraster des Mannes soll Eifersucht sein. Der 61-Jährige soll vermutet haben, dass seine Noch-Ehefrau einen „Neuen“ hat.
Schon bevor er seine Frau am Dienstagnachmittag besuchte, soll er sehr stark betrunken gewesen sein. Bei ihr griff er dann weiter zu alkoholischen Getränken. „Der konnte viel vertragen, war ein erfahrener Trinker. Andere hätten da schon im Koma gelegen“, erzählt man sich unter Nachbarn.
Nachdem der Mönchengladbacher, der aus Russland stammt, seine Frau blutend am Boden liegen sah, rief er um 16.40 Uhr den Notruf an und sagte, er habe seine Frau getötet. Als die alarmierten Beamten die Wohnung in einem Hochhaus an der Urftstraße/Ecke Espenstraße erreichten, wollte der 61-Jährige gerade vom Balkon in der sechsten Etage springen.
Die Polizisten konnten die Wohnungstür aufbrechen und den Mann, der nur noch Unterhose und Socken trug, gerade noch in seinem Suizid-Versuch stoppen. Dass er sich ausgezogen habe, sei ein deutlicher Hinweis, dass er sich wirklich umbringen wollte, so die Polizei. Das sei ein „typisches Verhalten in solchen Fällen“. Die Kleidung lag ordentlich in der Wohnung.
Bei der Vernehmung am Mittwoch gestand der Mann, der nie zuvor polizeilich in Erscheinung getreten ist, die Tat. Am Nachmittag schickte ein Richter den Mann wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft.