„Die Spindel“ verlässt das TiG
Der Verein wird Kabarett und Kleinkunst nicht mehr im Eickener Theater im Gründungshaus (TiG) präsentieren. Der Vorstand hat den Vertrag nicht verlängert.
Mönchengladbach. „Die Spindel hat eine neue Spielstätte“ blinkt es auf der Internet-Seite des Vereins, der sich in Mönchengladbach für Kabarett und Kleinkunst stark macht. Soweit ist das richtig. Doch die zweite lustig flackernde Einblendung „Ab sofort finden Sie uns in den Räumen des TiG“ ist nicht mehr richtig. Wieder einmal wird „Die Spindel“ ihren Standort wechseln.
Am 30. Juni endet der Vertrag zwischen dem Theater im Gründungshaus (TiG) an der Eickener Straße. Für anderthalb Jahre hatten der Verein Kulturbeutel, der die TiG-Räume und -Bühne vermietet und dort zahlreiche Angebote wie Musik und Theater zu einem bunten Programm zusammenfügt, ihren ersten Vertrag abgeschlossen. Dass nun nicht, wie gedacht, eine Verlängerung folgt, habe die TiG-Verantwortlichen „überrascht“, sagt Hans Peter Steffens, Vorsitzender des Vereins Kulturbeutel. „Es ist bedauerlich, weil wir das TiG unter anderem angestoßen haben, um der Spindel eine Spielstätte zu bieten.“ Es habe zwar „auch mal Meinungsverschiedenheiten über täglichen Kleinkram gegeben, aber damit haben wir nicht gerechnet“. Es habe „alles so ausgesehen, als ob es fortgesetzt wird“.
Bei den „Spindel“-Leuten hält man sich derzeit was die Gründe für die aktuellen Entwicklungen angeht, bedeckt. Die Zusammenarbeit habe „irgendwie nicht funktioniert“. Die Arbeitsbedingungen seien „nicht optimal gewesen“. Am Publikum habe es nicht gelegen. Es seien genug Zuschauer gekommen.
Für die Zukunft sage man zum jetzigen Zeitpunkt nur so viel: Man habe eine neue Bühne. Über Details wolle man aber erst später sprechen. Das Comedy- und Kabarett-Programm werde auf jeden Fall „in gleichem Umfang“ weitergehen.
Das kann der Verein Kulturbeutel nicht behaupten. Für seine kommende Spielzeit ab 1. September gibt es jetzt Lücken. Der jetzt auslaufende Vertrag hatte umfasst, dass das TiG die Räume an die „Spindel“ vermietet, die „Spindel“ sich komplett um Kabarett- und Comedy-Angebote kümmert und die Einnahmen behalten kann. Ein bekannter Name, ein Zugpferd im Monat, sollte zum Programm gehören. „Für uns wird es nun für die kommende Spielzeit schwierig, die Lücken zu füllen. Es ist ja nicht mehr viel Zeit“, sagt Hans Peter Steffens.
Die „Spindel“, die Künstler wie Herbert Knebel, Konrad Beikircher, Volker Pispers, Kalle Pohl, Manes Meckenstock, Ausbilder Schmidt oder Simone Fleck in die Stadt holte und holt, hat bereits eine Geschichte vieler Umzüge hinter sich. In den 80er Jahren ging es noch unter dem Namen „Kervan“ mit der Kleinkunst im Hinterraum einer Gaststätte an der Aachener Straße los. Es folgten Stationen in einem ehemaligen Kino an der Bismarckstraße, im Haus Erholung und in der Hensen-Brauerei, bevor es im Sommer 2010 im TiG losging.