Ermittlungen: 53-Jähriger stirbt – legte Gladbacher Feuer?

Ein 45-Jähriger wird verdächtigt, an einem Brand in Meerbusch beteiligt zu sein.

Mönchengladbach. Am Mittwoch fanden Einsatzkräfte bei einem Großbrand in Meerbusch-Lank die Leiche eines 53 Jahre alten Auktionators.

Dieser hatte Waren und Schreibtisch in dem über 200 Quadratmeter großen Geschäftsraum im Keller des ausgebrannten Hauses an der Fronhofstraße. Höchst mysteriös stellen sich am Tag danach die Ereignisse rund um den Einsatz dar.

Der Mann, so die Gerichtsmedizin, starb an einer Rauchgasvergiftung. Am Mittwoch dauerten die Ermittlungen zur Brandursache und dem Tod des Mannes allerdings noch an. Dazu gab es allen Grund. Unmittelbar vor dem Brand hatte der 53-Jährige seine Frau und die Polizei angerufen. Er sei gerade überfallen und beraubt worden, Polizei und Arzt sollten verständigt werden. "Er sagte nichts über einen Brand oder ein Feuer", berichtet Staatsanwalt Christoph Kumpa am Nachmittag. "Das macht den Vorfall noch mysteriöser."

Denn der Auktionator nannte am Telefon nicht nur die Tat, sondern auch den Namen des Täters, der aus Mönchengladbach stammt. Nach der vorläufigen Festnahme dieses Mannes (45) am Dienstag, seiner Vernehmung und der vorläufigen Spurenauswertung hat sich laut Kumpa jedoch bis Mittwoch Nachmittag "kein dringender Tatverdacht" gegen den Stammkunden des Auktionshauses ergeben, einen polizeilich unbescholtenen Mann.

Er wurde daraufhin auf freien Fuß gesetzt. "Gleichwohl dauern die Überprüfungen zum Tatvorwurf des Verstorbenen an", betont Kumpa.

Was den Fall noch rätselhafter macht: Die Anrufe des Auktionators erfolgten unmittelbar bevor der Notruf einer Geschäftsfrau gegen 15 Uhr aus dem Erdgeschoss des Hauses bei der Feuerwehr einging. "Der Brand kann ihm zu diesem Zeitpunkt nicht verborgen geblieben sein", sagt Kumpa.

Es gebe jedoch keine Anhaltspunkte, dass das Opfer den Brand selbst gelegt haben könnte. "Die Brandquelle lag nicht in der Nähe des Toten", erklärt Kumpa. Es gibt auch keinen Hinweis auf eine andere als die geschäftliche Beziehung zwischen dem Toten und dem Gladbacher, ebenso wenig wie einen Hinweis auf einen Einbruch - abgesehen von den Aufbruchspuren der Feuerwehr an den Stahltüren: "Ob, wann und wie wir das Rätsel lösen . . .", beginnt Staatsanwalt Christoph Kumpa und lässt den Satz am Mittwoch Abend offen.