Erzielt Trio einen Doppel-Deal?

Aldi bei Schagen&Eschen, Schaffrath „beobachtet“ die Entwicklung bei Coenen.

Mönchengladbach. Haben Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD), der den Bündnis-Grünen nahestehende neue technische Beigeordnete Andreas Wurff und Stadtfinanzchef Bernd Kuckels (FDP) einen Doppel-Deal erzielt?

Alle Beteiligten schweigen zwar, aber dem Vernehmen nach will Aldi auf dem verwaisten Areal des ehemaligen Endlosdruckers Schagen&Eschen (Hofstraße 130) einen Verbrauchermarkt errichten. Und nicht mehr da, wo die Gebrüder Coenen mit Autos handelten.

Äußerungen, Schaffrath sei am ebenfalls an der Hofstraße gelegenen Alt-Autohaus interessiert, wurden nicht bestätigt. "Wir beobachten die Entwicklung, Pläne haben wir im Moment aber nicht", sagt ein Sprecher des Möbelhauses. Hier hatten bereits viele Kunden geparkt, als das Möbelhaus den großen Erweiterungsbau eröffnete.

Schagen & Eschen geriet 2003 ins Trudeln. Der alte Firmenkomplex gehört nach WZ-Informationen der Sparkasse. Und die will ihn an die Gebrüder Bücker der Baufirma Jessen verkaufen.

Bei Schagen & Eschen vorgesehen: Abriss der Altbrache, ein neuer Aldi plus Wohnen. Dieses neue Viertel "Handel und Wohnen" passe zum Einzelhandelskonzept und vor allem zu Hardterbroich, heißt es in der Politik.

Genau dieses Einzelhandelskonzept sahen vor allem SPD, FDP und Bündnis-Grüne in Gefahr, als Aldi und Jessen einen Verbrauchermarkt auf dem Coenen-Gelände bauen wollten - und abblitzten. Schließlich scheiterte die Stadt vor dem Oberverwaltungsgericht, die WZ berichtete. Aldi bekam Recht - und verlieh dem auch Nachdruck. So sprach Bude im Stadtrat von möglichen Schadenersatzklagen seitens des Discounters.

Diese Forderungen scheinen vom Tisch, sollte die Stadt den Bauantrag für einen Markt bei Schagen & Eschen genehmigen. Das Thema beschäftigt den städtischen Planungsausschuss am Dienstag.

Die CDU-Brüder Bücker sollen den Coenen-Komplex für rund 1,5 Millionen Euro gekauft haben. Ihn zu vermarkten, daran seien sie sehr interessiert, ließen sie in Gesprächen durchblicken.

Allerdings besteht dort eine Veränderungssperre. Mit anderen Worten: Hier passiert in den nächsten zwei Jahren nichts.