FDP beerdigt kleine Friedhöfe

Mit ihrer Idee wollen die Liberalen die hohen Friedhofsgebühren senken.

Mönchengladbach. Die FDP möchte mehrere kleinere der 13 städtischen Friedhöfe schließen. Bestattungen sollen dann auf den Friedhöfen, die nicht mehr weiter betrieben werden, nicht mehr möglich sein. So will man die extrem hohen Friedhofsgebühren in der Stadt in den Griff bekommen.

"Eine Stadt mit 270 000 Einwohnern braucht keine 24 Friedhöfe. Das ist angesichts leerer Kassen wirtschaftlicher Unsinn", so ein hochrangiges FDP-Mitglied. Auch bei der Union sind die Pläne der FDP inzwischen angekommen - und sorgen für Entrüstung. "Die Friedhöfe in den ländlichen Stadtteilen zu schließen, ist für uns keine Option. Da machen wir nicht mit", so ein CDU-Stadtrat. Nicht wenige in der Union ärgert der Vorstoß der FDP.

Zum Hintergrund: CDU und FDP hatten, wie die WZ berichtete, erst im vergangenen Sommer gemeinsam im Stadtrat eine Gebührenerhöhung für Friedhöfe beschlossen. So wurden Grabstätten rund ein Drittel teurer, die Nutzung von Trauerhallen erhöhte sich zwischen 80 und 150 Prozent.

Auch wenn die Stadt so mit die höchsten Friedhofsgebühren in NRW hat, wird die CDU diese Sparmaßnahmen wohl nicht mittragen. Darüber hinaus ist der Union der Zeitpunkt, zu dem die Liberalen das Thema aufgreifen, höchst ungenehm. Schließlich hat man doch die nächste Ratssitzung vor der Brust - die letzte Chance, eine Reduzierung der zehn Stadtbezirke auf vier durchzudrücken.

"Wenn die Union denkt, dass wir wegen ihrer Probleme jetzt unsere Themen zurück stellen, hat sie sich geirrt", so ein FDP-Stadtrat. Man werde das Thema "mit Bedacht, aber dennoch unbeirrt weiter verfolgen". Rückenwind bekommen die Liberalen vom Technischen Beigeordneten Helmut Hormes, dem Chef-Planer der Stadt. Bereits im Juni zitierte die WZ ihn mit den Worten, dass er sich "gut vorstellen kann, dass es in Mönchengladbach künftig weniger Friedhöfe gibt."

Schließen: Welche Friedhöfe aufgegeben werden sollen, werde laut FDP noch diskutiert. Einige Liberale sprechen von "nur zwei großen Friedhöfen", die Gladbach brauche.

Friedhöfe: 24 Ruhestätten gibt es in Mönchengladbach, davon sind elf konfessionell, also Eigentum der Kirchen.

Stadt:Die Stadt unterhält 13Friedhöfe: in Gladbach (Birkenallee), Rheydt (Preyerstraße), Giesenkirchen (Nellessenweg), Hardt, (Alexander-Scharff-Straße), Holt (Hehnerholt), Ohler (Konradstraße), Uedding (An den Hüren), Venn (Stationsweg), Rheindahlen (Hardter Straße), Broich-Peel (Rochusstraße), Wickrath (Adolf-Kempken-Weg und Untertor) sowie in Wanlo (Hochstraße).