Festakt: „Abteiberg ist ein Museum der Bürger“

Der Architekt und erste Leiter des Museums Abteiberg feierten mit 150 Gästen dessen Geburtstag – abends sahen 500 Zuschauer die Fehlfarben.

<strong>Mönchengladbach. Zu einem runden Geburtstag gehören viele Gäste, nette Unterhaltung, gute Musik und im Sommer strahlender Sonnenschein. Zum größten Teil klappte das auch beim Fest zum 25. Geburtstag des Städtischen Museums Abteiberg im Skulpturengarten. Bis auf eine Ausnahme: das Wetter. Rund 150 Gäste hatten sich dort zum Festakt bei strömendem Regen versammelt, um das Gladbacher Museum gebührend zu feiern. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten standen zwei Männer, die mit "Mut und Tatkraft", so formulierte es Oberbürgermeister Norbert Bude, wesentlich zum Gelingen des Museumsbaues beigetragen haben. Gemeint waren Architekt Hans Hollein und der langjährige Museumsleiter Johannes Cladders, die als Ehrengäste der Veranstaltung beiwohnten.

Beide ließen es sich auch nicht nehmen, an alter Wirkungsstätte selbst das Wort zu ergreifen. Der in Wien lebende Hollein, der nach eigenen Angaben "fast jedes Jahr mal in Gladbach ist", sprach im Rückblick von einem wesentlichen Ereignis in der Architekturgeschichte. So sei das Abteiberg-Museum für ihn ein "Museum der Bürger" und nicht eines Mäzens, dessen Substanz weiter am Leben erhalten wird. Mit dem Objekt sei demnach auch ein Prestige verbunden.

Große Hoffnungen äußerte sein damaliger "Mitdenker" Johannes Cladders. Gespannt verfolgt der 82-jährige Krefelder, ob das Museum "wachsen und weiter im Fokus stehen wird".

Den runden "Geburtstag vergessen" haben, wie es zumindest der Titel ihrer letztjährigen Tour vermuten ließ, die Düsseldorfer Fehlfarben nicht. Die Band um Sänger Peter Hein, die selbst vor wenigen Jahren ein Vierteljahrhundert Bestehen feierte, setzte am Festabend den musikalischen Schlusspunkt.

Vor über 500 Zuhörern präsentierten sie von "Das war vor Jahren" bis "Der Club der schönen Mütter" ihre schrammeligen Punkbeat-Nummern und stellten einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis, dass sie eine mitreißende Liveband sind. Mit "Handbuch für die Welt" schlugen sie sogar akustisch ein neues Kapitel auf - von Alterserscheinungen keine Spur. Fehlfarben sind noch nicht reif für das Museum.

Stattdessen soll das Museum am Abteiberg in nächster Zeit noch reifen - die Generalsanierung geht noch bis Ende Oktober.