Kunstprojekt: Mitmachen erlaubt

Unkonventionelles Projekt beim Museum X: Auf dem Vorplatz sind unter anderem Texte zu Marx zu hören.

Ein beschrifteter weißer Quader als "Propagandawand", eine Skulptur und ein schwarzer Vorhang - diese Elemente bilden die Bühnenkulisse für ein unkonventionelles Projekt beim Museum X an der Hindenburgstraße. Erstmals wird auf dem Vorplatz nach Schließung des ehemaligen Schauspielhauses wieder "eine Art Theater stattfinden", wie die Museumsleiterin Susanne Titz erläutert.

Eine Woche lang werden vor allem kurze Vorträge und Gespräche zum Thema bedingungsloses Grundeinkommen geführt, das derzeit als sozialökonomisches Modell für Diskussionen sorgt. "Berlin=Überall" nennt sich das kulturpolitische Experiment im öffentlichen Raum, das der Berliner Regisseur Hannes Weiler mit zwei Studenten der Düsseldorfer Kunstakademie auf die Beine gestellt hat. Die Idee hinter diesem Kunstwerk ist ebenso einfach wie kommunikativ: Bei der "Projektwoche" soll ein Ort der öffentlichen Auseinandersetzung entstehen, wo Kunst, Politik und Kultur ineinander fließen und zu einer öffentlichen Inszenierung verschmelzen. So wird unter anderem ein Schauspieler einen Monolog zum "Kapital" von Karl Marx halten und Sascha Liebermann über seine gegründete Initiative "Freiheit statt Vollbeschäftigung" sprechen.

Neugierig und gespannt ist Susanne Titz auf die Reaktion der Bevölkerung. "Man wird sehen, ob die Bürger das Wort ergreifen und sich in die Diskussion einbringen." Anlass zur Diskussion bieten die Aufführungen mit ihren Themen schon genug. Rund 60 Sitzplätze stehen den Projetktbesuchern auf dem Vorplatz zur Verfügung.

Nach der morgigen Einweihung des Projektforums, 12 Uhr, auf dem Vorplatz des Museum X stehen folgende "Tagesthemen" auf dem Programm: "Welche Bedeutung hat Arbeit für mein Leben?" (25. Juni), "Arbeitskraft=Ware?" (26. Juni) und "Assoziationen oder wie entsteht soziale Preisbildung" (27. Juni). Beginn: jeweils 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter werden die Veranstaltungen in das Spiegelfoyer verlegt.