Feuerschock: Obdachlos an Ostern

Eine zehnköpfige Familie aus Venn verliert am Ostersonntag ihr Heim.

Mönchengladbach. Dieses Osterfest wird die Familie aus Venn so schnell nicht vergessen können - leider im negativen Sinne. Denn führ das Ehepaar und seine acht Kinder ist ein Albtraum wahr geworden.

Am Ostersonntag gegen 14.45 Uhr fängt der ausgebaute Dachstuhl der Reihenhaushälfte am Henneberg Feuer. Als die alarmierte Feuerwehr eintrifft schlagen schon Flammen aus dem Dach, das oberste Geschoss ist nicht mehr zu retten.

Die Familie konnte sich mit den zwei Hunden noch in Sicherheit bringen, doch der Vater und ein Sohn kommen mit Rauchvergiftungen sofort ins Krankenhaus. Die übrigen Familienmitglieder müssen mit ansehen, wie die Kräfte von drei Wachen und die Freiwilligen Feuerwehren aus Hardt, Rheindahlen und Stadtmitte gegen die Flammen kämpfen und versuchen, die angrenzende Doppelhaushälfte vor dem Feuer zu schützen.

Herabfallende Dachziegel, die Enge der Straße und die enorme Hitze, die vom Brandherd ausgeht, machen den Feuerwehrmännern die Arbeit schwer. Sie kämpfen sich unter Atemschutz durch das innere des Hauses zum Dachgeschoss hoch und löschen gleichzeitig mit zwei Drehleitern von oben.

Als das feuer endlich aus ist, begutachtet ein Statiker das Heim der Familie: Es ist einsturzgefährdet — eine Rückkehr nicht möglich.

Auch die Nachbarn, mittlerweile alle in einem Evakuierungsbus der NEW untergekommen, können nicht zurück in ihre vier Wände: Das Löschwasser hat auch ihre Reihenhaushälfte stark beschädigt.

Und dann passiert doch noch so etwas wie ein kleines Osterwunder: Noch während die Löscharbeiten laufen organisieren Nachbarn Soforthilfe für die, die gerade alles verloren haben. Sie bringen Getränke, Essen, Decken, Kleidung und Schuhe zu den betroffenen Familien. Sie stellen sogar ihre Toiletten und Badezimmer zur Verfügung und bieten den Feuer-Opfern Unterkunft an.

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und das Haus beschlagnahmt. Der durch das Feuer entstandene Schaden wird auf 250 000 Euro geschätzt.

Der Verlust des Heims für die zehnköpfige Familie ist wohl nicht zu beziffern.

Zu einem weiteren Großeinsatz musste die Feuerwehr in der Nacht zu Montag ausrücken. Der Leitstelle war Brandrauch im Gewerbegebiet Güdderath gemeldet worden. Als die Einsatzkräfte der Wache III die Ursache gefunden hatten, forderten sie sofort Verstärkung an.

Auf dem Gelände der Möbelfirma „Rattan“ standen ein Wohnmobil, ein Kleinlaster und mehrere Container mit Lagerwaren lichterloh in Flammen. Das Feuer drohte bereits auf die Produktionshalle der Firma überzugreifen, doch die Feuerwehr konnte mit Löschschaum Schlimmeres verhindern.

Bei diesem Brand gab es keine Verletzten. Die Brandursache ist aber ebenfalls noch unklar. Die Spezialisten der Polizei ermitteln.