Feuerwehr: Millionen, die fit machen

Die Stadt investiert 12,5 Millionen Euro. Im Mai wird die neue Zentrale in Rheydt in Betrieb gehen.

Mönchengladbach. Christoph Sonnenschein (46) schmunzelt zufrieden. "Selbst der stürmische Kyrill konnte den Aluminium-Schiebeläden nichts anhaben. Außen-Jalousien wären kaputt gegangen", sagt der Diplom-Ingenieur aus der städtischen Hochbau-Abteilung. Sonnenschein steht mit seinem Chef Peter von der Weiden vor dem neuen Führungs- und Lagezentrum der Berufsfeuerwehr am Stockholtweg in Rheydt. Und die Außen-Läden vor den Büro-Fenstern, die man je nach Witterung von innen per Knopfdruck hin- und herbewegen kann, glänzen in der Sonne.

Die künftige Zentrale der "Blaumänner", etwa 5,1 Millionen Euro teuer, kann Mitte Mai in Betrieb gehen, erklärt der 46-Jährige. Die neue Leitstelle, noch an der Von-Groote-Straße in Neuwerk platziert, wird hier ebenfalls etabliert. Ende Juni soll sie ans Netz gehen. Bis dahin müssen sich die Handwerker noch sputen.

2003 beschlossen, investiert die Stadt nach langen Diskussionen seit 2005 in die marode Feuerwehr-Struktur. Etwa 12,5 Millionen Euro insgesamt gibt die Kommune bis 2009 für Neu-, Um- und Anbauten aus. Und das ohne einen Euro Zuschuss des Landes bzw. Bundes. "Dann gehören wir zu den modernsten Feuerwehren im Land", meinte Feuerwehrdezernent Peter Holzenleuchter (CDU) unlängst.

Derzeit kann man das nicht behaupten. Zu viele Provisorien, die räumliche Enge und die veralteten Bedingungen lassen die Helfer nicht selten ebenso alt aussehen. Im Wesentlichen werden aus vier Standorten drei. Und die motzt man wie am Stockholtweg gründlich auf. Überlegungen, die Filialen zu einer großen Zentrale an zentral richtiger Stelle zu errichten, ließen die Verantwortlichen wie Feuerwehrchef Jörg Lampe fallen.

Der bauliche Großeinsatz für die Feuerwehr sieht so aus: Am Stockholtweg (Feuerwache III) hat das viergeschossige Bürohaus für das Führungs- und Lagezentrum mit 3350 Quadratmetern Nutzfläche nahezu vollständige Konturen angenommen. Die komplette Leitung und die Verwaltung mit 60 Beschäftigten werden hier einziehen. Im Katastrophenfall kann der Kristenstab der Stadt von hier aus agieren, auch an abhörsicheren Telefonen. Räume stehen auch dem Katastrophenschutz zur Verfügung. Der alte Feuerwehr-Komplex nebenan wird runderneuert. Die Freiwillige Feuerwehr erhält ein renoviertes Gebäude. Das kostet mehr als zwei Millionen Euro.

Am Pfingsgraben (Wache II) gegenüber dem Borussia-Park ist das Logistikzentrum ebenfalls fast fertiggestellt. Kernstück ist hier eine 103 mal 30 Meter große Halle mit 3200 Quadratmetern Fläche für Fahrzeuge und Einsatzcontainer. Kosten: 3,5 Millionen Euro.

Hier kann das zentral bereitgehalten werden, was die Feuerwehr neben roten Autos noch so braucht: Pumpen, Feldbetten, Atemschutz-Masken, 16 große Container. Vier Träger-Laster bringen die Materialien im Großbehälter zur Einsatzstelle. Hinzu kommen Hochregallager, Waschstraße, ein 15-Meter-Turm zum Üben. Beispiel: Den Brand im Hochhaus spielen die "blauen Jungs" hier realitätsnah durch.

Zentrale: Sie wird künfitg am Stockholtweg angesiedelt sein. Bis Mitte Mai werden die Feuerwehrleute in den etwa 5,1 Millionen teuren Bau (Foto) eingezogen sein.

Logistikzentrum: Gegenüber dem Borussia-Park entsteht für 3,5 Millionen Euro das neue Logistikzentrum. Unter anderem sollen hier auf 3200 Quadratmetern Fläche Fahrzeuge und Einsatzcontainer Platz finden.

Feuerwache I: Sie ist an der Von-Goote-Straße in Neuwerk noch Sitz der Feuerwehrleitung. Das Gebäude soll nach dem Umzug in die neue Zentrale für etwa eine Million Euro kernsaniert werden. Dann soll die Zentrale des Rettungdienstes einziehen.