Partnerschaft: Eine Ölmühle für Offinso

Vier Gladbacher besuchten den Partnerdistrikt Offinso in Ghana. Sie wählten vier Projekte aus, für die sie Hilfe erhoffen.

Mönchengladbach. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Wer einen guten Baum findet, findet auch jemanden, der ihm hinauf hilft. Die Menschen aus dem Distrikt Offinso in Ghana hoffen, diesen jemand in der Stadt Mönchengladbach gefunden zu haben. Im April 2004 schloss das Eine-Welt-Forum Gladbach eine Partnerschaft mit dem Distrikt. Auf beiden Seiten wurden Initiativ-Komitees gebildet und überlegt, in welchen Bereichen man kooperieren könnte. Nun waren erstmals vier Gladbacher in Offinso. Sie wählten vier Projekte aus, für die sie nun um Unterstützung bitten. Medizinische Versorgung"Ein großer Themenbereich, bei dem wir helfen wollen ist die medizinische Versorgung", berichtet Franziska Suffenplan-Göbels, eine der vier Reisende. Der Distrikt habe zwar ein gutes Krankenhaus, aber da der Bezirk riesengroß ist, sei es für viele nur sehr schwer zu erreichen. Darum soll nun in jedem Ort des Bezirks ein Bewohner zu einer Art Sanitäter ausgebildet werden. "Sie sollen lernen, leichte Verletzungen und Krankheiten zu behandeln und wie sie Hygiene und Aids-Prävention betreiben", so Suffenplan-Göbels. Mühle für Plamen-ÖlDas zweite Projekt, das die Gladbacher Initiative durch Spenden finanzieren möchte: Eine Mühle zur Gewinnung von Palm-Öl. "Dieses Öl ist das traditionelle Küchenfett in Afrika und es ist eine wichtige Einkommensquelle", erklärt Bernd Bader. Aber: Die Herstellung per Hand ist ein langer und mühsamer Prozess. "Wir haben fünf Kilo der Palm-Früchte mitgebracht und bei der Firma Monforts abgegeben. Die probiert nun, wie das Öl maschinell aus den Nüssen kalt gepresst werden kann", so Bader. Lässt sich der Plan umsetzen, soll eine Mühle von Gladbach nach Offinso gebracht werden. "Bedingung ist, dass die späteren Betreiber ein Haus für die Mühle bauen", sagt Bader. BehindertenarbeitAls Drittes soll ein bereits bestehendes Projekt unterstützt werden. "Es gibt einen Selbsthilfeverein, der sich darum kümmert, dass behinderte Jugendliche zum Schneider oder Schuster ausgebildet werden", berichtet Suffenplan Göbels. Über 300 Jugendliche haben das bereits geschafft. "Diese Arbeit wollen wir in jeder Hinsicht unterstützen", so Suffenplan-Göbels. SchulpartnerschaftenIngeborg Gräber, die dritte Afrika-Reisende, will dagegen vor allem Partnerschaften zwischen Schulen fördern. "Es geht dabei sicherlich nicht darum, sich gegenseitig zu besuchen, das wäre nicht bezahlbar", weiß sie. Aber die Gladbacher Schulen könnten ihren Partnern schon mit kleinen Geldbeträgen große Hilfe leisten. Dringend nötig sei neues Lernmaterial, Mobiliar sowie Geld für Reperaturen am Schulgebäude. Doch auch die Gladbacher würden von dieser Kooperation profitieren, ist Gräber überzeugt. "Die Schüler könnten hautnah erleben, wie man durch wenig Hilfe einem anderen Kind zu einer schulische Ausbildung verhilft und ihm damit eine Zukunftsperspektive gibt."