Firmenporträt: Fahrscheine für Kanada,Tickets für die Borussia
Scheidt & Bachmann entwickelt und baut viele verschiedene Automaten. In diesem Jahr wird das Gladbacher Unternehmen 140 Jahre alt.
Mönchengladbach. Am Flughafen von Las Vegas, im Parkhaus in Vancouver oder im Borussiapark — die Produkte des Mönchengladbacher Systemhauses Scheidt & Bachmann sind allgegenwärtig.
Sie sorgen dafür, dass sich Parkhausschranken heben, der Bahnkunde seinen Fahrschein erhält, sich Bahnübergänge schließen, der Autofahrer bequem tanken und bezahlen kann und der Fan durchs Drehkreuz ins Stadion kommt.
Und es wird mehr geben. Die Entwickler in Mönchengladbach tüfteln an den Produkten der Zukunft: Tanksäulen, die verhindern, dass der falsche Kraftstoff eingefüllt wird, Chips, die das lästige Ziehen von Fahrkarten überflüssig machen. Letztere werden einfach in die Tasche gesteckt. Beim Ein- und Aussteigen liest der intelligente Automat die absolvierte Strecke ab. Das Fahrtgeld wird automatisch vom Konto abgebucht. So zumindest die Vision der Ingenieure.
Seit 140 Jahren gibt es das Unternehmen Scheidt & Bachmann in Mönchengladbach. 1872 gründeten der Kaufmann Friedrich Scheidt und der Ingenieur Carl Bachmann die Firma. Man produzierte Textilmaschinen und kleine Dampfmaschinen. Seitdem hat sich vieles geändert. Von Dampfmaschinen ist nicht mehr die Rede, sondern von Software-Lösungen, technologischer Marktführerschaft und globalen Standards. Eins aber ist geblieben: Das Unternehmen ist auch heute in Familienhand.
Mittlerweile lenkt mit Norbert Miller die fünfte Generation die Geschicke der Firma, die einen Jahresumsatz von über 250 Millionen Euro macht. Und auch das Bekenntnis zu Mönchengladbach bleibt bestehen. „Die Kernkompetenz des Unternehmens konzentriert sich im Stammwerk“, sagt Johannes Major, Fachbereichsleiter Personal.
Insgesamt arbeiten inzwischen 2000 Menschen in über 50 Ländern für Scheidt & Bachmann. Weil man hochqualifiziertes Personal braucht, investiert die Firma in die Ausbildung. Mehr als 80 junge Menschen absolvieren dort eine Ausbildung oder ein duales Studium. Regelmäßig wird die Firma für die Qualität ihrer Ausbildung ausgezeichnet.
Ohne kontinuierliche Innovationen hätte sich das Gladbacher Unternehmen nicht zum „Global Player“ mausern können. Ganzheitliche Lösungen, Komplettpakete, wie sie Scheidt & Bachmann anbietet, seien weltweit gefragt, berichten die Verantwortlichen. Sie müssten aber an die Bedingungen vor Ort und an Kundenwünsche angepasst werden.
Ein Beispiel: Von einem deutschen Kunden kam der Wunsch nach einem barrierefreien Parkhausautomaten mit tiefergelegten Bedienelementen. Das Unternehmen stellte ein entsprechendes Produkt her, das sich seither auch gut im Ausland verkauft.