Flüge ab September Zeppelin-Rundflüge ab MG geplant
Mönchengladbach. · Mit Rundflügen will die Deutsche Zeppelin Reederei im September vom Mönchengladbacher Flughafen starten. Gibt es genug Passagiere, wird dauerhaft geflogen.
Mit Luftschiffen, die einen Airbus 380 um zwei Meter Länge übertreffen, wird die Deutsche Zeppelin Reederei vom 26. bis 29. September Rundflüge über Mönchengladbach und Viersen sowie über Düsseldorf anbieten. „Wenn es der Markt hergibt, kommen wir im folgenden Jahr wieder. Wir können uns dann auch vorstellen auf Dauer hier zu starten“, sagte Reederei-Geschäftsführer Eckhard Breuer gestern vor einem Schau-Rundflug. An den vier Septembertagen plant die in Friedrichshafen ansässige Reederei jeweils bis zu zwölf 50-minütige Flüge.
Flugplatz bietet ideale
Bedingungen für Zeppeline
Mönchengladbach ist nach Ansicht Breuers ideal, um von dort Kunden auch aus Düsseldorf, Aachen, Krefeld, Neuss, Viersen und Heinsberg anzulocken. „Am Düsseldorfer Airport würden wir den Flugbetrieb stören“, sagt der Reederei-Chef. Der Mönchengladbacher Flugplatz biete mit seiner Nähe zur Autobahn, mit kostenlosen Parkplätzen und dem Hugo-Junkers-Hangar als Event-Location hervorragende Bedingungen nicht nur für private Zeppelin-Begeisterte, sondern auch für Event- und Incentive-Veranstaltungen von Unternehmen. Breuer kennt sich aus: Er ist in Rheydt geboren, hat Anfang der 1980er Jahre am Hugo-Junkers-Gymnasium Abitur gemacht.
Die Reederei hat derzeit fünf Zeppeline im Flugbetrieb. Die 75 Meter langen Luftschiffe werden für Flüge mit Passagieren, für Werbeflüge und Sondermissionen eingesetzt. Aktiv waren die Friedrichshafener bereits in den USA, in Japan und Südafrika im Einsatz. Im vorigen Jahr haben sie 24 700 Passagiere befördert. Das Rheinland soll neben München ein Markt sein, den die Reederei in der nächsten Zeit verstärkt für Rundflüge erschließen will. Hinter der Reederei steht die Zeppelin-Stiftung. Deren Vorsitzender, Friedrichhafens Oberbürgermeister Andreas Brand, war gestern ebenfalls beim Schau-Rundflug und versicherte seinem Mönchengladbacher Amtskollegen Hans Wilhelm Reiners: „Wenn wir irgendwo hinkommen, haben wir auch einen langen Atem. Das Commitment ist finanziell
abgesichert.“
EWMG-Chef Ulrich Schückhaus ist von den Plänen angetan: „Wir werden das massiv unterstützen. Das ist gut für den Flughafen, und auch das Thema Events in Kombination mit dem Hugo-Junkers-Hangar ist wichtig.“ Die EWMG hat 2018 die Mehrheit an der Flughafen Mönchengladbach GmbH übernommen. Korschenbroichs Bürgermeister Marc Venten hingegen war sich gestern nach dem Rundflug noch nicht im Klaren, ob ihm Rundflüge über dem Gebiet seiner Stadt gefallen: „Da muss ich erst nochmal in mich gehen. Oben war es ziemlich ruhig, aber ich weiß nicht, wie laut die am Boden sind.“ Etliche Fluglärmgegner fühlen sich durch Flugbetrieb am Mönchengladbacher Airport ohnehin belästigt. Reederei-Chef Breuer beteuert, dass Zeppeline leise seien. Bei einer Überflughöhe von 300 Metern und bei maximaler Dauerleistung liege der Lärmpegel bei 69,4 Dezibel (A). Weitere Informationen im Internet unter: