Frühjahrsaufschwung verhalten

Die Quote ist derzeit noch nicht gut, das Stellenangebot aber im Auftrieb.

Mönchengladbach. „Die Entwicklung ist noch nicht, wie wir sie uns wünschen“, sagt Doris Schillings, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach. Im Gegensatz zum Bundestrend liegt die Arbeitslosenquote in Mönchengladbach leicht über der des Vorjahresmonats. „Der Frühjahrsaufschwung fällt in diesem Jahr etwas verhaltener aus als im Vorjahr“, so Schillings.

Gänzlich unzufrieden ist sie aber nicht: Bei den Stellenmeldungen habe es seit Jahresbeginn „einen richtig guten Schwung“ gegeben — insgesamt 3763, also fast 600 mehr als im gleichen Zeitraum 2013. Das Vorjahr sei in Sachen Stellenmeldungen „ein schwarzes Jahr“ gewesen.

Besonders für die jungen Bewerber sei die aktuelle Entwicklung positiv. „Die Industrie sucht, der Handel sucht, die Logistik sucht und besonders die Pflege“, sagt Angela Schoofs, Vorsitzende Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit.

Dabei sollten die Bewerber auch „mehr Mut“ bei der Suche zeigen. „Nicht immer ist die Note eins oder zwei gefragt“, so Schoofs.

Das gelte beispielsweise für den Bereich Vertrieb, weiß Andreas Stumpe, Geschäftsführer bei Hebro Chemie: „Der Vertieb ist negativ behaftet, viele denken gleich ans Klinkenputzen.“ Dabei komme es gerade hier weniger auf die Noten als auf die Aufgeschlossenheit der Azubis an — für viele eine Chance.

Noch gibt es mehr Bewerber als Ausbildungsstellen. Hier appelliert Schoof an die Betriebe: „Heute haben die Unternehmen die Chance, junge Leute auszubilden, die betriebliche Zukunft zu sichern.“ In den kommenden Jahren lasse die Zahl der Nachfolger schließlich nach.