Gärtner aus Leidenschaft

Die Kleingartenvereine sind ein wichtiger Erholungsfaktor. Eine Herausforderung sei die Integration von ausländischen Mitgliedern.

Mönchengladbach. Die Mönchengladbacher Kleingärtner ziehen in ihrem Jahrsbericht eine positive Bilanz für das Jahr 2009 und blicken selbstbewusst in die Zukunft: "Wir fordern für den neuen städtischen Haushalt eine Besitzstandswahrung für die Kleingärten in unserer Stadt", betont Heinz-Josef Claßen, der Vorsitzende des Kreisverbands der Kleingärtner.

Etwa 140 000 Euro städtischer Mittel gingen 2009 an die Kleingärtner. Die Kassen der Stadt seien zwar leer, doch der Chef der "Grünen" stellt eine Gegenrechnung auf: "Wenn sich Mönchengladbach als ‚Großstadt im Grünen’ tituliert, dann tragen 1,3 Millionen Quadratmeter Kleingartenanlage wesentlich zu diesem Faktor bei", sagt Claßen.

50 Kleingartenvereine gibt es in der Stadt. Wege und Spielplätze ihrer Anlagen sind öffentlich und wichtiger Bestandteil der Naherholung dieser Stadt, so der Kreisverbandsvorsitzende. Hinzu kommt, dass jeder der rund 3000 Kleingärtner im vergangenen Jahr ehrenamtlich etwa 45 Arbeitsstunden in die Gartenanlagen investierte. "Und für die Pacht bekommt die Stadt jedes Jahr 170 000 Euro", sagt Claßen, der in einem Jahr aufhören will.

Einmalig im Vergleich zu anderen Kommunen sei die Möglichkeit, dass Familien mit Wohnberechtigungsschein die Pacht für einen Garten über ein Darlehen finanzieren können. Da meist junge Familien mit Kindern dieses Angebot nutzten, führe dies dazu, dass "unsere Kleingartenanlagen bereits seit Jahren die Funktion von integrativen Familienzentren erfüllen", meint Heinz-Josef Claßen.

"Fast jeder vierte Kleingärtner hat mittlerweile Migrationshintergrund", sagt Claßen. Das sei wundervoll, doch es bedeute auch eine große Herausforderung.

So können sich viele Migranten nicht für das deutsche Vereinswesen begeistern, bedauert Claßen. Ein Forschungsprojekt der Hochschule Niederrhein soll im Laufe dieses Jahres dafür Lösungen finden.