Gasexplosion: Sascha H. will nichts sagen

Noch am Wochenanfang schwebte Jasmin G. (17) in Lebensgefahr. Ihr Gesicht sei „völlig entstellt“.

Mönchengladbach. Aus Liebeskummer, weil sich seine Freundin Jasmin G. (17) von ihm trennen wollte, soll Sascha H. (22) die Gastherme in seiner Wohnung am Siepensteg in Hermges manipuliert haben. Dadurch soll die Explosion ausgelöst worden sein. Das gaben gestern Polizei und Staatsanwalt auf einer Pressekonferenz bekannt.

"Mit einer Zigarette", so Staatsanwalt Stefan Lingens, "hat der inzwischen festgenommene Sascha H. die Explosion verursacht." Damit bestätigten die Behörden einen Bericht der WZ.

In der Nachbarschaft des von der Explosion weitestgehend zerstörten Hauses reagierte man fassungslos. Der ausgebildete Mechatroniker, der eine feste Arbeitsstelle hat und polizeilich nie in Erscheinung getreten ist, gilt laut Polizei als ruhig und besonnen.

"Wir wissen nicht, ob er sich ausschließlich selbst das Leben nehmen wollte oder ob die Tat auch Jasmin G. galt", so Friedhelm Schulz, Leiter der Mordkommission.

Bei der Explosion war der 45-jährige Karl-Heinz I. ums Leben gekommen, 15 weitere Personen wurden verletzt.

Sascha H., der den Ermittlern jede Auskunft verweigert, wird demnächst aus der Uni-Klinik Duisburg ins Justizkrankenhaus Fröndenberg verlegt. Wie es heißt, bekommt er fast jeden Tag Besuch von seiner Mutter.

Der 17-Jährigen hingegen gehe es "sehr, sehr schlecht", verlautete es aus Ermittlerkreisen. Noch am Wochenanfang sei ihr Zustand "erneut lebensbedrohlich gewesen". Ihr Gesicht sei von der Explosion völlig entstellt, heißt es.

Zur Zeit sei an plastische Eingriffe nicht zu denken, da ihr Zustand "nicht stabil" sei. Mit schwersten inneren Verletzungen liegt Jasmin weiter im Koma auf der Intensivstation der Uniklinik Aachen.