Nexans-Kabelwerk: Das Aus für den Transrapid trifft auch die Rheydter

Die Absage aus München löst an der Bonnenbroicher Straße verhaltene Reaktionen aus.

<strong>Mönchengladbach. Rein äußerlich bleibt Herbert Moers gelassen, wenn es um das Aus des Münchner "Stoiber-Transrapid" geht, die WZ berichtete. "Es wäre für uns eine Chance gewesen", meint der Geschäftsführer des Rheydter Kabelherstellers Nexans an der Bonnenbroicher Straße. Gemeint: Es hätte die Auftragsbücher der Rheydter mit einem lukrativen Auftrag gefüllt. "Im heutigen Geschäftsleben kann man sich auf so etwas aber nicht automatisch verlassen", fügt Moers gegenüber der WZ hinzu. Noch im September vergangenen Jahres - da war Moers noch nicht in dieser Stellung in Rheydt tätig - hatten sich die damaligen Manager erwartungsvoll die Hände gerieben. Trotz der Widerstände und Bedenken gegen das Milliarden-Projekt auf der Strecke München-Hbf/München-Flughafen hoffte der Partner von ThyssenKrupp auf eine profitable Mitbeteiligung am großen Magnetschwebebahn-Kuchen.

Beschäftigungssicherung bis Ende des Jahres

Denn Nexans Deutschland und damit auch das Rheydter Werk liefern wichtige Kupferleitungen (Wanderfeldleitungen) für den Transrapid, die das Magnetfeld aufbauen und damit Schweben überhaupt erst möglich machen. Mit einer Neuentwicklung der Nexanianer würden dabei noch höhere Leistungen erzielt.

Derzeit ist man an der Bonnenbroicher Straße gut beschäftigt. Die rund 730 Jobs sind durch einen "Beschäftigungs- und Standortsicherungs-Vertrag" bis Ende 2008 gesichert. Er kam im Mai 2006 nach wochenlangen Streikaktionen der aufmüpfigen Belegschaft um ihren Betriebsratschef Udo Hess zustande.

Technik Mit ihrer Entwicklung sorgt Nexans beim Transrapid für die "Technologie zum Schweben".

Mitarbeiter Im Werk Rheydt sind rund 730.

Nexans In Deutschland knapp 1800 Beschäftigte an Standorten in Rheydt, Hannover, Vacha und Nürnberg.