Geneickener Straße blüht auf
Dank der Bürgerinitiative wird der Straßenzug erneuert, verschönert und umgebaut.
Mönchengladbach. Mitten auf der Straße blühen Hortensien und Rosen. Bodendecker und kleine Büsche sorgen auch im Winter für viel Grün. „Die Stadt wollte die Verkehrsinseln einbetonieren“, erzählt Udo Thomaßen. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Bürgerinitiative Geneicken (BIG) hat der Anwohner der Maarstraße dafür gesorgt, dass auf der Geneickener Straße stattdessen Pflanzen blühen.
Eigentlich war dafür kein Geld in der Kasse. Verwaltung und BIG schlossen einen Kompromiss. „Die Stadt hat uns die Pflanzen gestellt, wir haben sie eingepflanzt und sorgen für ihre Pflege“, so der Geneickener Bürger. Die Begrünungen sind Teil eines Konzepts, das das Wohnumfeld rund um den Maarplatz verschönern und die Autofahrer auf der Geneickener Straße zum Langsamfahren zwingen soll. Bereits seit zwei Jahren gibt es hier eine Tempo-30-Zone und für den Schwerlastverkehr ist die Durchfahrt verboten.
Anfang Juni starteten Baumaßnahmen auf Höhe Beckersstraße und Schmitzweg, die zur weiteren Verkehrsberuhigung beitragen sollen. Für 180 000 Euro werden bis Ende September Gehwege verbreitert, Fahrbahnen entsprechend verengt, vorhandene Parkplätze durch Inseln geschützt und durch Bepflanzung sichtbar gemacht.
Verbesserungen, die die Anlieger lange gefordert haben. Bereits 2004 taten sie sich zu einer Bürgerinitiative zusammen und machten gegen den Durchfahrtsverkehr in ihrem Wohngebiet mobil. „Mein Haus ist 100 Jahre alt. Vor allem wenn Lkw vorbeidonnern, wird es bis ins Fundament erschüttert“, erzählt Udo Thomaßen. Lärm und Staubbelastungen schränkten den Wohnwert ihrer teilweise denkmalgeschützten Immobilen ein, klagt auch Heiner Jacken, ebenfalls als Anwohner betroffen und in der Bürgerinitiative aktiv: „Es gibt viel Leerstand und unsere Häuser sind nur schwer zu verkaufen.“ Ein weiteres Problem sei der Zustand der Geneickener Straße. „Der Unterbau entspricht nicht den notwendigen Anforderungen, um die starken Verkehrsbelastungen auf Dauer auszuhalten“, so Jacken. Die aktuellen Baumaßnahmen auf der Geneickener Straße reichen ihm noch nicht. „Wir haben minimal etwas erreicht. Die Hauptarbeit steht uns jedoch noch bevor“, erklärt Jacken.
Die Situation sei zwar durch die zeitweilige Sperrung der Dohler Straße entspannter gewesen. Fakt bleibe: Die meisten Autofahrer hielten sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung, Lkw nutzen die Straße immer noch als Durchfahrtsweg.