Geschichte - Ein leeres Jubiläum
Das ehemalige Schauspielhaus ist seit nunmehr zehn Jahren ungenutzt. 2009 feiert es sein 50-Jähriges. Ein Rückblick.
<strong>Mönchengladbach. "Gamblers Gang zur Richterin" - so titelte am 25. April 1998 die WZ. In der Nacht zum 24. April hatte die so genannte "Cologne Musicals GmbH" den Medien mitgeteilt, dass das von ihr betriebene Musical "Gambler" beim Kölner Amtsgericht Konkurs angemeldet hat. Nach nur 16-monatiger Laufzeit im Stadttheater Hindenburgstraße stand damit das erste Gladbacher Musical vor dem Aus. Die schwachen Besucherzahlen machten kein Geheimnis um das Spiel mit den Karten, wie das Stück zur Musik von Alan Parsons-Project benannt wurde. Sie blieben deutlich hinter den Erwartungen. Schlagartig endete aber nicht nur die gerade vom damaligen Oberstadtdirektor Jochen Semmler (CDU) forsch betriebene Gladbacher Ära als Musicalstadt, die künftige Nutzung des Schauspielhauses bestimmte fortan die Diskussionen bei Bürgern sowie bei Politikern, Investoren und Stadtplanern.
Seit zehn Jahren steht das Gebäude leer, und es verkümmert immer mehr zum Symbol einer gescheiterten Politik, hier Zukunft zu gestalten. Konzepte für eine Nutzung mit Zukunft gab es in Hülle und Fülle.
So verband die Stadt noch vor wenigen Jahren mit dem MDC-Projektnamen Stadtfenster den Umbau des 1959 für umgerechnet 3,4 Millionen Euro fertig gestellten Schauspielhauses in ein Büro- und Laden-Center.
Nach längerer Pause sind nun - wieder einmal - die Hamburger ECE-Projektentwickler mit einem Shopping-Center am Zuge. Doch wegen eines bekannt gewordenen, fehlenden EU-Ausschreibungsverfahrens warten Stadt und Konzern auf eine positive Entwicklung zu einer schnellen Vereinbarung. Schließlich war die Eröffnung des ECE-Forums zum Weihnachtsgeschäft in zwei Jahren vorgesehen.