Glühbirnen-Verbot: Sparlampen? Ein alter Hut
Wenn es ums Energiesparen geht, sind viele Gladbacher der Bundesregierung weit voraus.
Mönchengladbach. Australien will die Glühbirne verbieten, um Energie zu sparen und den Kohlendioxidausstoß zu verringern. Deutschlands Politik überlegt nachzuziehen. Viele Mönchengladbacher sind jedoch schon längst soweit. "In den über 400 Gebäuden der Stadt sind bereits mehr als die Hälfte der Lampen Sparlampen", erklärt Pressesprecher Wolfgang Speen.
Bei der Sanierung des Museums Abteiberg geht die Stadt sogar einen Schritt weiter: "Dort wird nur LED-Technik eingebaut", so Speen. Das heißt, anstelle von herkömmlichen Glühbirnen oder Sparlampen werden Leuchtdioden benutzt. Sie verbrauchen noch weniger Strom als Sparlampen, sind unempfindlich gegenüber Erschütterungen und haben eine sehr hohe Lebensdauer. Alles Gründe, warum Speen sicher ist: "Die Investitionskosten bei der LED-Technik sind zwar hoch, aber das rechnet sich."
"In energiesparende Technik zu investieren lohnt sich immer", ist auch Josef Hellenbrand, Leiter des Businessparks Schlafhorst, überzeugt. Vor zwei Jahren hat das Unternehmen zahlreiche Messinstrumente installiert, um festzustellen, wo wie viel Energie verbraucht wird. Danach wurden sämtliche Klimageräte dem Bedarf angepasst, die Regelung von Heiz- und Klimageräten vereinfacht. "Und wir haben zum Test in einer unserer Hallen eine vollautomatische Lichtanlage eingebaut", berichtet Hellenbrand. Sie regelt die Stärke des elektrischen Lichts automatisch danach, wieviel natürliches Licht durch die Fenster herein kommt. Durch solche Maßnahmen habe die Firma im Vergleich zum Jahr 2000 die Zahl der Kilowattstunden um fast die Hälfte reduziert. Durch ein neues Heizungssystem konnten die Energiekosten um weitere 16 bis 17 Prozent gesenkt werden. Ob die Politik angesichts solcher Energiesparmaßnahmen mit ihrem Glühlampenverbot nicht sehr der Zeit hinterherhinke, will Hellenbrand nicht kommentieren.
Die Schüler der Stadt machen sich bereits seit knapp zehn Jahren Gedanken, wie sie Strom-, Heiz- und Wasserkosten senken können. Allerdings ohne Investitionen. Sie versuchen ihr Verhalten zu ändern, achten darauf, dass das Licht während der Pause ausgemacht, tropfende Wasserhähne dem Hausmeister gemeldet und die Räume richtig gelüftet werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im Vergleich zum Jahr 1998 wurde an 68 Schulen 2005 knapp 1400 Megawattstunden und über 4000 Kubikmeter Wasser eingespart. Dadurch wurde der Kohlendioxid-Ausstoß um 917 Kilogramm verringert und die Stadt sparte über 61 000 Euro.
Alter: Je älter der Kühlschrank oder Herd ist, desto mehr Energie verbraucht er auch. Daher: Lieber vom alten Schätzchen trennen und beim neuen Gerät auf die Energieeffizienzklasse achten.
Selten öffnen: Wird der Kühlschrank oft geöffnet, verbraucht er viel Strom. Deshalb: Vorher überlegen, was raus oder rein soll.
Heinzung: Räume, die wenig genutzt werdem, sollten auch wenig geheizt werden. 18 Grad im Schlafzimmer reichen z.B. völlig aus.
Mehrfachsteckdosen: Für Geräte, die nur in den Standby-Betrieb geschaltet werden können, sollten Steckdosen mit Schalter benutzt werden.