Großfeuer: Das blieb von Vital übrig

Jetzt beginnt die Suche nach der Brandursache. Drei Feuerwehrleute wurden leicht verletzt. Wird der Betrieb neu errichtet?

Mönchengladbach. Hier und da qualmen noch mittelgroße Brandnester. Sie werden am Donnerstagmorgen rasch von zwei Feuerwehrleuten gelöscht. Sie schieben Brandwache. Vom Fastfood-Hersteller Vital an der Krefelder Straße 678 ist, sieht man vom flachen, rußverschmierten Bürotrakt der Firma einmal ab, nichts mehr übrig geblieben. Überall türmt sich der schwarzbraune Schrott, an vielen Stellen staut sich Löschwasser aus Dreck, Fleischresten und Schaum.

Auch am Donnerstag wissen die Beamten der Gladbacher Polizei und des Landeskriminalamtes noch nicht, wie der verheerende Brand in dem gut 1800 Quadratmeter großen Hallenkomplex entstehen konnte. Auch Luftbilder von dem Areal sollen Aufschluss über die Ursache geben. Ein Polizeisprecher sagte der WZ: "Es ist schwierig, hier noch etwas zu finden, eine Brandstiftung erscheint eher unwahrscheinlich".

Dass bei dem Großfeuer am Mittwochabend (die WZ berichtete) mit seinem riesigen Rauchpilz und dem Schaden in Millionenhöhe nur drei Feuerwehrleute leicht verletzt wurden, ist für Dirk Schattka, einen der Einsatzleiter der Feuerwehr, "wie ein kleines Wunder". Denn als sich die Flammen ausbreiteten, machten die etwa 30 Vital-Mitarbeiter gerade Pause. Feuerwehrleute brachten zwei Mitarbeiter in Sicherheit.

Die Polizei schließt nicht aus, dass das Feuer in einer Bratstraße entstand. Hier werden Frikadellen ebenso gegart wie Nuggets oder andere Fleischhäppchen. Weil die Flammen schnell Öl, Fett und Kunststoffe erfassten, entstand die rabenschware Rauchsäule, die 50 Kilometer weit zu sehen war.

Während Feuerwehr und Polizei anfangs vor "giftigen Rauschwaden" warnten, gab es später Entwarnung. Messungen von Feuerwehr und Landesumweltamt "hätten keine gravierend gesundheitsschädigenden Belastungen" ergeben.

"Unvorstellbar", sagt Schattka, "waren auch die Temperaturen von bis zu 1500 Grad". Da knickte der Hallenbau der fleischverarbeitenden Firma aus Stahl und Beton schon nach gut einer Stunde wie Gummi ein. Vernichtet wurden auch Kühlhaus, die komplette Produktion, Verpackungen. Ein Mitarbeiter: "Das war einmal Vital."