Gruseliger Fund am Familiengrab
Auf dem Friedhof Rheindahlen entdeckte eine Frau einen großen Knochen. Ob er von einem Menschen stammt, ist aber noch unklar.
Brigitte Küppers (Name von der Redaktion geändert) war am Montag bei dem Grab ihrer Familie auf dem Friedhof in Rheindahlen. Eigentlich wollte die 57-jährige Mönchengladbacherin die letzten Kränze abnehmen, die noch von der Beerdigung ihres Vaters im Dezember stammen. Plötzlich spürte sie etwas Hartes im Boden. Nach einem beherzten Griff hielt sie einen großen Knochen in der Hand. „Ich war völlig geschockt“, sagt Brigitte Küppers. „Eigentlich wollte ich doch nur das Grab sauber machen, und dann erwartet einen so etwas Schreckliches.“
Die 57-Jährige ist sich sicher, dass es sich bei dem Knochen um den eines Menschen handelt. „Er sieht klar danach aus, es könnte sich um einen Oberschenkel handeln“, sagt sie. In dem Grab wurden bereits ihre Großeltern beerdigt. Vor einigen Jahren sei ihre Mutter gestorben, woraufhin sie das Grab nach 25 Jahren übernommen hat. Im Dezember 2016 starb dann auch ihr Vater und wurde dort beigesetzt. Küppers’ traurige Befürchtung ist, dass es sich bei dem Knochen um Überreste ihrer Oma oder ihres Opas handeln könnte.
Laut Anne Peters-Dresen, Pressesprecherin der Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR (mags), komme es „gelegentlich vor“, dass Knochen auf Friedhöfen gefunden werden. Diese seien jedoch nicht zwangsläufig menschlichen Ursprungs. „Die Wahrscheinlichkeit, dass der Knochen vom Grab stammt, ist auch in diesem Fall sehr gering“, sagt Peters-Dresen.
Dennoch sei nicht auszuschließen, dass es sich bei dem Knochen um den eines Menschen handelt. „Wird Erde durch Regen freigespült, kann es gelegentlich zu solchen Funden kommen“, sagt Peters-Dresen. Auch bei Sturm und durch umgestürzte Bäumen können tiefere Erdschichten nach oben befördert werden, was ebenfalls zu derartigen Funden führen kann.
Woher stammt der Knochen? Auszuschließen ist auch nicht, dass es sich bei dem Fund tatsächlich um die Überreste eines verstorbenen Familienmitglieds der Gladbacherin handelt. „Bei Beerdigungen im Bereich vorhandener Gräber finden die Mitarbeiter in seltenen Fällen Überreste der Verstorbenen“, heißt es seitens der Mags. Eine Möglichkeit, die Brigitte Küppers nicht unbedingt beruhigt. „Ich sehe mittlerweile nur noch diesen fürchterlichen Knochen vor mir“, sagt sie.
Wenn solche Überreste gefunden werden, werden sie separat gelagert und bei einer neuen Beerdigung im gleichen Grab beigesetzt. Grundsätzlich gelte immer, dass menschliche Überreste würdevoll wieder in den Boden gebracht und beigesetzt werden.
Die 57-jährige Gladbacherin muss erst noch den Schock über den Knochenfund überwinden, ehe sie erneut zum Grab gehen wird. „Ich habe den Knochen einfach daneben gelegt und musste erst mal nur weg“, sagt sie. Heute will sie erneut zum Friedhof fahren und den Knochen dann dem Friedhofswärter übergeben.