Hans Joachim Stockschläger kandidiert für die FDP
Für die FDP kandidiert bei der Bundestagswahl am 27. September Kreis- und Fraktions-Geschäftsführer Hans Joachim Stockschläger.
Mönchengladbach. Der FDP-Spitzenkandidat fürs Ganze, Guido Westerwelle, wirbt mit dem Slogan "Arbeit muss sich wieder lohnen". Der Mönchengladbacher FDP-Kandidat für den Bundestag, Hans-Joachim Stockschläger, verzichtet auf Titel und Thesen. Er wirbt nur mit seinem Namen und seinem Bild. "Die Mönchengladbacher sollen den Kandidaten Stockschläger kennenlernen", sagt der 49-Jährige.
Der Kandidat Stockschläger, das ist der Geschäftsführer der FDP-Ratsfraktion und des Kreisvorstands. Seit 1993 macht der gebürtige Süchtelner das. Es war das Jahr, in dem er auch in den Viersener Stadtrat nachrückte. Seitdem hat er u.a. 2004 für die Europawahl kandidiert.
Es sei für ihn "befriedigend", für den Bundestag zu kandidieren: "Sonst hätte ich es nicht gemacht." Auch wenn das Ganze bei einem FDP-Kandidaten auf dem NRW-Listenplatz 26 nicht besonders aussichtsreich sei.
Bei der letzten Bundestagswahl wurden die NRW-Listen-Kandidaten bis Platz 14 gezogen. "Nach den bisherigen Umfrage-Ergebnissen könnten es diesmal um die 20 werden", rechnet Stockschläger vor.
Am Niederrhein "die Nummer vier" zu sein nach Otto Fricke und Paul Friedhoff sei aber auf jeden Fall "eine ehrenwerte Position". Er könne helfen, "dass die FDP ein gutes Ergebnis hat und mitgestalten kann", sagt der Rheindahlener.
Ein Mandat im Bundestag sieht er als Vollzeit-Job. Was aber für ihn immer möglich bleiben müsse, wäre, Zeite für die Familie und seine Aktivitäten in der politischen Bildung zu haben. Der Historiker und Politologe besucht als Dozent u.a. Schulen, hält Vorträge gegen Rechts oder über politische Beteiligung.
Im Bundestag etwas für Mönchengladbach zu bewirken, hält Stockschläger für möglich "über Parteigrenzen hinweg". So müsste man zusammen mit anderen Politikern, unabhängig von der Partei, etwa in Sachen Joint Headquarter, Eiserner Rhein und Anbindung an den Schienenverkehr weiterkommen.
Besonders der Fall Hauptquartier sei "sehr interessant". Er sei der Meinung, dass dort "noch nicht alles ausgelotet ist". Man müsse einen europaweiten Wettbewerb ausschreiben und auf kreative Ideen aus ganz Europa setzen.
Zu seinen drei wichtigsten politischen Zielen zählt Stockschläger die Steuerstrukturreform, die die FDP anstrebt. "Unser Steuersystem muss einfacher werden. Das kann doch keiner mehr verstehen. Wir haben ein Modell vorgelegt, das jeder nachvollziehen kann. Eine Strukturreform würde eine Entlastung für die Bürger bedeuten, die auch einen Effekt auf Mönchengladbach hätte."
Ein zweites, wichtiges Ziel sei, für jeden ein Grundeinkommen zu schaffen. Das Modell des "liberalen Bürgergeldes" würde dafür sorgen, dass "sich nicht jeder alle Leistungen, die er noch benötigt, bei verschiedenen Verwaltungseinheiten abfragen muss", wirbt Stockschläger für die FDP-Idee. Stattdessen schaue eine Stelle nach, ob das Einkommen reiche. "Und wenn nicht, dann wird es aufgestockt."
Der dritte Punkt auf der Liste des FDP-Manns ist eine andere Außen-, Sicherheits- und Europapolitik.
"Es sollte auch mit kleinen Ländern in Europa auf gleicher Augenhöhe verhandelt werden. Wir brauchen eine starke internationale Gemeinschaft, eine starke UN, eine starke Nato und eine starke EU." Es gebe da einiges nachzuholen, auch bei der Abrüstungspolitik. "Da sollte man wieder aktiver werden."
Der Bereich internationale Beziehungen wäre auch bei der Ausschuss-Arbeit im Bundestag das Feld, das seinen Neigungen entsprechen würde.