Mönchengladbacher Hauptbahnhof Türen sollen noch dieses Jahr kommen
Die Deutsche Bahn AG bekräftigt ihre Jahr für Jahr nicht eingehaltene Ankündigung.
Sonja Seidel ist Pendlerin, seit 18 Jahren passiert sie den Mönchengladbacher Hauptbahnhof täglich. Über die Fortschritte der seit April laufenden Sanierungsarbeiten in der Eingangshalle hatte sie sich eigentlich gefreut. Dann entdeckte sie das Graffiti über dem neuen Anstrich. Von Seiten der Deutschen Bahn AG hieß es noch im September, das Geschmiere werde schnellstmöglich entfernt. „Aber bis heute ist nichts passiert und über den ersten Schriftzug wurde sogar noch drüber gemalt“, sagt die Mönchengladbacherin. „Ich finde es traurig, dass man dabei zusehen kann, wie die neue Eingangshalle sofort wieder verunstaltet wird und die Bahn nichts dagegen unternimmt.“
Ein Sprecher der Bahn hält an den ursprünglich gemachten Aussagen fest. „Die Schmierereien werden bald entfernt“, sagt er. Den ursprünglich angekündigten Schutzanstrich, der die Oberfläche vor weiterem Graffiti schützen könnte, soll es nun doch nicht mehr geben. Stattdessen sei das DB Sicherheitspersonal dafür verantwortlich, Ordnung und Sauberkeit im Foyer zu garantieren. Aufgestockt werde es dafür nicht.
An anderer Stelle lässt sich ein Fortschritt verzeichnen: Eine große Fahrgast-Informations-Anzeige ist seit dem 25. Oktober in Betrieb. Die Brandschutzanlage an den Fenstern ist neu installiert und öffnet sich automatisch im Brandfall. „Im Laufe des Dezembers wird im Empfangsgebäude eine neue freistehende Vitrine montiert“, kündigt der Sprecher an. Auch gehe man davon aus, dass die momentan laufenden Arbeiten in der Personenunterführung bis Ende des Jahres abgeschlossen seien.
Neuigkeiten soll es auch für einen Klassiker der Bahnhofsproblematik geben. „Die Türanlage im Erdgeschoss wird noch bis Ende des Jahres eingebaut“, sagt der Sprecher. Eine Ankündigung, die die Bahn AG bereits mehrfach gemacht, aber nie eingehalten hat. Die Eingangstüren des Foyers waren vor rund zwei Jahren ausgebaut worden, ohne dass es einen Bieter für den Auftrag gab. Dieser Zustand zögerte sich bis jetzt hinaus. „Ein Auftragnehmer konnte gefunden werden“, sagt der Sprecher.
Türen zur kalten Jahreszeit – das wäre nicht nur bei den Fahrgästen ein Grund zur Freude. Denn die Einzelhändler im Bahnhofsgebäude frieren. „Seit die Türen fehlen ziehen wir uns wärmer an“, sagt Petra Kiebitz, Verkäuferin im DB Store. Der Laden befindet sich im Eingangsbereich rechts und ist zum Foyer hin offen. Das Heißgebläse, das an der Decke installiert ist, reicht nicht aus – die Mitarbeiter tragen einen extra Pulli oder Fleece.
„Es zieht vom Eingangsbereich her und von hinten aus dem Gang“, sagt auch eine Verkäuferin des Zeitungs- und Buchladens Press & Books, der sich vor der Personenunterführung befindet. Auch dort müssen die Glasschiebetüren geöffnet bleiben. „Im vergangenen Jahr hatten wir im Laden nur vier Grad.“