Mönchengladbach BIS könnte zum Abteiberg ziehen

Die Entscheidung muss aber der Trägerverein des Kulturzentrums treffen.

Das BIS-Kulturzentrum befindet sich in den beiden Stadtvillen an der Bismarckstraße 97/99. Eine Sanierung der Häuser würde zwei Millionen Euro kosten.

Das BIS-Kulturzentrum befindet sich in den beiden Stadtvillen an der Bismarckstraße 97/99. Eine Sanierung der Häuser würde zwei Millionen Euro kosten.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Der Kulturausschuss wird sich am Donnerstag – wieder einmal – mit der Sanierung des BIS-Zentrums an der Bismarckstraße 97/99 befassen. Zwei Millionen Euro sind für die umfangreichen Arbeiten im Haushalt eingeplant. Dieser wird in Kürze beschlossen. Im Vorfeld wurde in den Haushaltsberatungen und in den Groko-Fraktionen eine ganz neue Idee vorgestellt. Sie kommt von den kulturpolitischen Sprechern Dieter Breymann (CDU) und Ulrich Elsen (SPD). „Wir möchten dem Trägerverein ein Angebot machen“, sagen die beiden Politiker. Sie würden gern das umfangreiche Kulturangebot des BIS an den Abteiberg verlegen. „Allerdings nur, wenn die BIS-Leute, deren Arbeit wir ungemein schätzen, damit einverstanden sind.“

Pläne für einen „Kulturhügel“ verdichten sich

Elsen und Breymann sehen den großen Zusammenhang unter dem Stichwort „Kulturhügel“. Sie beziehen zudem auch die Oberstadt ein. „Die Pläne verdichten sich.“ In den kommenden Jahren soll eine Markthalle auf dem Kapuzinerplatz gebaut werden. Durch den Abbruch von drei Häusern an der Hindenburgstraße, die sich im Besitz der Stadt befinden, kann ein Durchbruch zum Museum Abteiberg geschaffen werden. Auf der Wiese neben dem Hollein-Haus soll, so Breymann und Elsen, ein Erweiterungsbau entstehen. Und bis hinunter zum Sonnenhausplatz entwickelt sich mit der Volkshochschule, der Musikschule und dem Step ein kultureller Schwerpunkt in der Stadt. „Der Abteiberg ist eine große Chance und könnte dem sich immer stärker einengenden Konsumzentrum ein Kulturzentrum entgegensetzen“, sagt Dieter Breymann. „Hier geht es um einen wichtigen Bereich der Stadtentwicklung.“ Die Menschen kämen, so der CDU-Sprecher Breymann, zunehmend weniger in die Stadt, um zu kaufen, sondern um zu kommunizieren. „Und dafür ist ein kulturelles Zentrum unbedingt wichtig.“

Sicher, die Idee sei groß, „aber wir müssen den Mut haben, so etwas für die Zukunft zu denken“, sagt Ulrich Elsen. Und Dieter Breymann betont: „Denkverbote würden uns nur einschränken, wir müssen das Gesamtareal im Blick haben.“ Die Diskussion über den Verkauf von Haus Erholung sei in diesem Zusammenhang nicht förderlich. „Wir haben nicht gesagt, dass wir die ,Gute Stube’ verkaufen, wir prüfen derzeit nur, ob ein Verkauf sinnvoll sein könnte und ob es ihn geben kann“, sagt Breymann. „Auch hier gilt: Wir lassen uns das Denken nicht verbieten.“

In den Anbau des Museums, den die beiden Kulturpolitiker nicht als zusätzlichen Ausstellungsraum für die Kunstwerke sehen, die sich im Depot befinden, könnte ihrer Meinung nach das neue BIS ziehen. „Wir betonen: Das ist kein Angriff auf den Trägerverein, es ist vielmehr der Ausdruck größter Hochachtung und Anerkennung.“ Sollte der Vorstand des BIS-Vereins sich gegen einen Umzug entscheiden, würden die Häuser 97 und 99 selbstverständlich für die Zukunft bespielbar gemacht.

Würde sich der Verein aber für den Umzug zum Abeiberg entscheiden (Elsen: „Wie vor vielen Jahren Johannes Cladders!“), könnten die beiden Stadtvillen an der Bismarckstraße verkauft, der Erlös sowie das eingesparte Geld für die Sanierung auf dem Abteiberg eingesetzt werden. „Wir führen Gespräche mit dem Vorstand des BIS-Vereins“, sagen Elsen und Breymann. „Er wird selbstverständlich eng eingebunden.“