Mönchengladbach gibt 47 Spielplätze auf Stadt will 47 Spielplätze aufgeben und 15 aufwerten

Das steht in dem Konzept, das die Verwaltung präsentiert hat. Die Politik entscheidet. Das benötigte Geld ist noch nicht bereitgestellt.

Der Spielplatz im Geropark soll zu einem sogenannten Spielpark ausgebaut werden.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Die Spielplatzlandschaft soll sich in Mönchengladbach in den kommenden Jahren radikal verändern. Von den derzeit 248 kommunalen Spielplätzen sollen vorerst 47 aufgegeben werden. Das geht aus dem Spielplatzentwicklungskonzept vor, das seit dieser Woche vorliegt und in den Bezirksvertretungen vorgestellt wurde. Damit würden rund 73 000 Quadratmeter Spielfläche wegfallen, was knapp 13 Prozent der zum Stichtag 31. Dezember 2017 vorhandenen gesamten Spielfläche entspricht. Ursprünglich standen mehr als 90 Spielplätze auf der Streichliste.

Für fast alle soll ein Spielplatz in 500 Metern erreichbar sein

Das Konzept listet aber nicht nur die Spielplätze auf, die aufgegeben werden sollen (in Kategorie C). Die Stadt benennt darin auch 15 Spielplätze, die zu Spielparks ausgebaut werden sollen (Kategorie A). In Kategorie B sind alle anderen Spielplätze als Quartierspielplätze zusammengefasst, also die einfachen Spielplätze um die Ecke. Für 95 Prozent der Bevölkerung soll in 500 Metern Entfernung mindestens ein Spielplatz zur Verfügung stehen.

Für Kategorie A, die Spielparks, hat sich der Fachbereich Jugend aber etwas anderes ausgedacht: Das Konzept benennt Spielmöglichkeiten für Kleinkinder, naturnahe Erlebnisräume für ältere Kinder, Bewegungsparcours und Bewegungsplätze für Jugendliche. Von der Schaukel zur Parcours-Anlage, von Sinneselementen zum Bouleplatz, vom Kletterhügel mit Boulder-Möglichkeit zum Trinkwasserbrunnen und vieles mehr. So hat es die Stadt Speyer im Jahr 2017 gemacht.

Das könnte es in Gladbach künftig geben an den Spielplätzen im Bunten Garten, im Geropark, in der Freizeitanlage Dahl, im Hardter Wald, am Volksgartenweiher, am Mohnweg (Giesenkirchen), an der Schlossstraße, im Hugo-Junkers-Park, im Bresgespark, im Stadtwald, im Bellermühlepark, an der Kirchstraße (Wickrath), in Hehn, in Dorthausen und an der Pauenstraße (Rheindahlen). Diese Spielplätze sollen zu besonders ausgestatteten Freizeitanlagen ausgebaut werden, als Ausflugsziel mit hoher Qualität. Der Ausbau eines vorhandenen und gut ausgestatteten Spielplatzes zu einem Spielpark in dieser Form würde rund 800 000 Euro kosten.

Studenten bewerteten die Plätze, Kinder durften Wünsche äußern

Das Geld dafür ist noch nicht bereitgestellt. Im Doppelhaushalt für die kommenden beiden Jahre stehen jeweils 330 000 Euro für Spielplätze bereit. Für jeweils die Hälfte davon sollen Spielparks und sogenannte Quartierspielplätze saniert werden. Das kostet jeweils rund 165 000 Euro. Danach verbleibt ein Sanierungsbedarf in Höhe von rund 675 000 Euro auf den verbleibenden Spielplätzen.

Das Konzept ist in den vergangenen eineinhalb Jahren unter anderem auch in Gesprächen in den Stadtteilen entstanden, zu denen auch Kinder befragt wurden. Im Sommer 2018 haben Studenten der Fachhochschule Duisburg dann alle Spielplätze untersucht und bewertet. Auf dieser Grundlage wurden die Plätze den Kategorien zugeordnet, inklusive der aufzugebenden Spielplätze. „Wir haben es geschafft, die Sparmaßnahme aus dem Haushaltssicherungsplan so verträglich wie möglich umzusetzen“, sagt Sozialdezernentin Dörte Schall. Sollte der Plan von der Politik beschlossen werden, dann werden die betroffenen Spielplätze im kommenden Jahr nach und nach durch die Stadttochter Mags geschlossen und abgebaut.