Herrath: Weder Ja noch Nein zur Monsterhalle

Bürger und Politiker sind beim von Krings gewünschten Bau eines Hochregallagers unsicher. Doch es wird einen Bebauungsplan geben.

Mönchengladbach. Es war eine ganz neue Aussicht für Ralf Baus, Vorsitzender des Bau- und Planungsausschusses, bei der gestrigen Sitzung. Statt des alten Wandteppichs im Ratssaal blickte er auf zahlreiche Plakate und rund 35 Demonstranten, die verkündeten: "Monsterhalle in Herrath - Nein."

Hintergrund ist die Planung eines 27 Meter hohen Hochregal-Lagers, das der Fruchtsafthersteller Krings am Firmenstandort in Herrath errichten will. Dort sollen zusätzlich frisch abgefüllte PET-Flaschen bis zur Abholung durch die Speditionen zwischengelagert werden. Derzeit habe man Platz für 22 000 Paletten, es sollen aber 35 000 Paletten werden.

Mit wenigen Enthaltungen hat der Planungs- und Bauausschuss gestern beschlossen, einen konkreten Bebauungsplan aufstellen zu lassen. "Wichtig ist ja, dass eine Entscheidung für oder gegen die Halle dabei nach wie vor offen bleibt", erklärte Rainer Brandts (CDU) und fügte an: "Auch wir als Fraktion haben dazu noch keine richtige Meinung." "Wir sehen das mit großen Bauchschmerzen", erklärte Hans-Peter Vennen (SPD). "Vor allem die Drohung der Firma Krings, bei einer Verweigerung der Baugenehmigung keine weiteren Stellen anbieten zu können, finde ich persönlich sinnlos. Denn Stellen schafft man durch ein vollautomatisiertes Lager doch sowieso nicht."

Beschlossen wurde auch, den zu erstellenden Bebauungsplan um einige Punkte zu erweitern. So soll es neben einem begrünten Lärmschutzwall eventuell einen Halteplatz geben, wo Lkw welche die Firma in der Nacht erreichen, parken könnten. Die Anwohner hatten sich immer wieder über Lärmbelästigungen durch den Betrieb beschwert. Außerdem soll verhindert werden, dass die Lkw die Firma von der nördlichen Seite, also vom Ortskern aus, anfahren.

Protest Vor und während der Debatte im Planungsausschuss demonstrierte die Bürgerinitiative Herrath gegen den Bau eines Hochregallagers von Refresco/Fruchtsaft Krings am Ortsrand.

Kritik Der "Großklotz", so die Bürger, präge das Landschaftbild negativ. Er führe zu weniger Lebensqualität, Lärm Abgasen, fallenden Immobilienpreisen.