Wettbewerb: Schüler jonglieren mit Tausenden von Euro

Bei business@school ging es allerdings nur um imaginäres Startkapital. Großer Gewinner: die Marienschule.

Mönchengladbach. Ein Tütchen gefüllt mit Reis, eine Prise Salz, eine Portion fertig geschnibbelte Paprika und weitere Zutaten. Dazu wahlweise Kerzen, Blumen und Servietten und natürlich das Kochrezept - all diese Dinge kann sich der Hobbykoch per Mausklick im Internet bestellen und sich seinen Baukasten anschließend nach Hause liefern lassen. Es ähnelt dem Ikea-Prinzip, denn der Kunde hat zwar Einzelteile und Anleitung, muss aber noch selbst kochen und dekorieren und sich sein persönliches "Perfekt Dinner" schaffen, wie das sechsköpfige Team des Gymnasiums Odenkirchen es nennt. "Das Konzept ist sozusagen idiotensicher", erzählt Marco Vieten (20), Mitglied des Teams.

Doch bisher ist das Konzept nur eine Idee, die im Laufe des Projekts "business@school", einer Initiative der Boston Consulting Group, von den Schülern entwickelt wurde. Am Montagabend konkurrierten sie mit vier weiteren Schülergruppen aus Duisburg, Düsseldorf, Essen und der Marienschule beim Landesentscheid von NRW-Nord in der Aula des Gymnasiums Odenkirchen. Nachdem sich die Gruppen schon bei Vorentscheiden als Sieger an ihren eigenen Schulen erwiesen hatten, ging es nun darum wer mit seiner Geschäftsidee als NRW-Nord Vertreter zum Finale nach München fahren darf.

Und die Konkurrenz hatte es ganz schön in sich. So präsentierte das Team der Bischöflichen Marienschule das Konzept "Proper Education", in dem es darum geht, auf einer Internetplattform Vorlesungsvideos von Top-Universitäten wie Princeton oder Oxford anzubieten. Für vier Euro kann sich der Kunde am heimischen Computer den Elitestoff zu Gemüte führen.

Dass sich die Teilnehmer zehn Monate lang mit verschiedenen Unternehmen und der Wirtschaft allgemein beschäftigt hatten, wurde an Begriffen wie "real case", "best case" und "break even" deutlich, die wie selbstverständlich in die Analysen der persönlichen Geschäftsidee mit einbezogen wurden.

Gerechnet wurde mit einem imaginären Startkapital von 25.000 Euro. Nach Darstellung von Marktchancen, Finanz- und so genannten SWOT-Analysen, mussten sich die Jungunternehmer den Fragen einer kritischen Jury stellen. "Es geht um Kreativität und darum wie gut durchdacht die Idee ist. Die Sache muss auch gut präsentiert werden, denn das ist wichtig bei der Suche nach Kapitalgebern.", erklärt Jurymitglied Barbara Schwoerer von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.

Nach den Darstellungen vieler Daten, Analysen und Ideen zieht sich die Jury zurück, berät und kürt schließlich die Marienschüler und ihre Unternehmensidee zum Gewinner der Region NRW- Nord. Das Gewinnerteam der Bischöflichen Marienschule: Franziska Schimke, Dominik Seuwen, Philipp Broecker, Jens Weuthen, Oliver Heimes (alle 18).