Hundekekse, der VfL und die Weihnachtsbotschaft
Pfarrer Werner Beuschel macht sich in der WZ Gedanken über die Tierliebe, Städte-Rankings und silberne Futternäpfe.
Mönchengladbach. Mit der Tierliebe ist das so eine Sache. Wo fängt sie an? Wo hört sie auf? Manche sagen: Bei dem, was auf den Teller kommt. Worauf die anderen fragen: Wie jetzt? Hört sie da auf oder fängt sie da an — wenn Liebe auch durch den Magen geht?
Bei der Liebe zum Hund ist das natürlich keine Frage. Ein Hot Dog ist für uns ein warmes Würstchen im Brötchen, allenfalls in Peking hätte man vielleicht noch eine andere Idee.
Hierzulande kann es eher passieren, dass der Ehemann sich empört: „Bei diesem Schietwetter soll ich einkaufen gehen? Da jagt man ja keinen Hund auf die Straße!“ Worauf die Frau ungeniert erwidert: „Ich hab ja auch nicht gesagt, dass du den Hund mitnehmen sollst!“
Ja, gerade bei der Liebe zum Hund kann man fragen: Wo fängt sie an? Wo hört sie auf? In einem Prospekt eines großen Warenhauses fand ich jetzt „Tierisch gute Geschenke für den besten Freund. Ein Fest für anspruchsvolle Vierbeiner!“ Zum Beispiel einen Porzellan-Hundenapf, groß, in Weiß, Schrägstrich Silber, zu 99 Euro.
Es gibt für den Hund alles vom Knoblauch- bis zum Kokoskeks. Wohlgemerkt: Es geht nicht um Lebensmittel für den Menschen, sondern um Tiernahrung. Wo fängt die Liebe an? Wo hört sie auf? Ich frage das übrigens als einer, der sich in jungen Jahren gern um den Hund der Familie gekümmert hat.
Mönchengladbach hat den dritten Platz in Deutschland errungen. Ich kann die Freude verstehen angesichts des 18. Platzes, auf dem es sich gerade unsere Borussia gemütlich macht. Den dritten Platz belegt Gladbach übrigens in der Hundefreundlichkeit. Hat eine Fachmarktkette für Tierbedarf festgestellt. Ich möchte da nur wissen, ob es auch ein Ranking für Kinderfreundlichkeit gibt. Und falls es das gibt, welchen Platz dort Mönchengladbach belegt.
Womit wir beim Thema wären. Beim Kind. Und beim Menschen. Darum geht es zuerst an Weihnachten. Gott wird Mensch: Dieser knappe Satz enthält die ganze Weihnachtsbotschaft. Und weil Gott Mensch wird, soll der Mensch dem Menschen zum Menschen werden.