Kleinvieh macht Sinn
Es müssen keine Riesensummen sein. Jede Spende hilft. Das beweisen schon Schüler.
Mönchengladbach. Es ist sicher eindrucksvoll, wenn Bill Gates oder andere US-Milliardäre Millionen für Hilfsprojekte spenden. Aber nicht jeder hat eine Million zum Spenden zur Verfügung. Dass man auch mit kleinen Summen wirkungsvoll helfen kann, stellen Sechstklässler im Gymnasium am Geroweiher unter Beweis. Kleinvieh macht auch Mist.
Sie unterstützen monatlich ein Patenkind in Indien und backen Waffeln für die Erdbebenopfer auf Haiti. Sathusan und Leander sind in der 6c dafür zuständig, monatlich einen Euro bei jedem Mitschüler einzusammeln. Das Geld ist für Ajay bestimmt, einen indischen Jungen, dessen Patenschaft die Klasse übernommen hat. „An jedem ersten Donnerstag im Monat sammeln wir das Geld ein“, erzählt Leander. „Das ist manchmal anstrengend, weil nicht immer alle das Geld dabei haben und wir schon mal länger hinterher laufen müssen.“
Mit 25 Euro werden Kleidung und Schulbesuch des jungen Inders finanziert. Manchmal bekommt die Klasse Briefe oder Fotos von ihrem Patenkind. Hin und wieder schreiben die Schüler zurück. „Aber ich kann mir schlecht vorstellen, wie es dort wirklich ist“, sagt der elfjährige Leander nachdenklich.
Seine Klassenkameraden Raphael und Konrad haben es besser. Das Geld, das sie sammeln, kommt in die Klassenkasse für Ausflüge. Jeder weiß, wofür es ist. Trotzdem ist es schwierig, es pünktlich einzusammeln. „Manche sagen, sie haben bezahlt, dabei stimmt das gar nicht“, sagt Raphael leicht empört.
Die Schüler der 6c haben auch für die Erdbebenopfer auf Haiti Spenden aufgetrieben. Und zwar, indem sie bei den Elternsprechtagen dieses Jahres in Schichten Waffeln gebacken haben. Am ersten Elternsprechtag kamen 430 Euro zusammen, beim zweiten Mal 307 Euro. „Das Geld ging direkt nach Haiti“, sagt Mitschüler Henrik. Damit wurden Werkzeuge angeschafft und es half beim Aufbau eines Waisenhauses. „Man kann sich nicht wirklich vorstellen, wie das nach so einer Katastrophe ist“, sagt Henrik, „aber wenn man die Bilder sieht, freut man sich, dass man in so guten Verhältnissen leben kann.“