Immer mehr Flüchtlinge an Gladbacher Schulen
Die Zahl ist in den letzten Monaten rapide angestiegen.
Auch für Kinder aus Flüchtlingsfamilien gilt in Deutschland die Schulpflicht. Dass sie eine passende Schule finden, dafür sorgt in Mönchengladbach ABI. Die Buchstaben stehen für „Arbeitsstelle für interkulturelle Bildung und Integration“. Von dieser Bildungsberatungsstelle wurden bis März 2016 fast 1200 Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien in Grund- und weiterführende Schulen vermittelt. Im September 2015 waren es noch 883. Das teilte ABI-Mitarbeiter Jochen Anderl-Breuer im Schul- und Bildungsausschuss mit. Insgesamt besuchen mehr als 36 000 Kinder und Jugendliche die Mönchengladbacher Schulen.
Vor einem Jahr waren es vor allem die Hauptschulen, die Jugendliche aus Zuwandererfamilien aufgenommen haben. Jetzt werden auch mehr und mehr Kinder und Jugendliche an anderen Schulformen aufgenommen. Und so verteilen sich die Seiteneinsteiger zurzeit: 230 sind von den Hauptschulen aufgenommen worden, 78 besuchen Realschulen, 62 Gesamtschulen, 61 Gymnasien und 20 eine Förderschule. Die restlichen sind am Weiterbildungskolleg oder einem der Berufskollege. Im Grundschulbereich sind 558 sogenannte Seiteneinsteiger.
Die schulpflichtigen Kinder aus zugewanderten Familien kommen aus ganz unterschiedlichen Ländern und sind nur zum Teil Asylbewerber: Zwar stellen syrische Kinder zurzeit mit 166 Schülerinnen und Schülern die größte Gruppe der Seiteneinsteiger. Gleich danach folgen aber schulpflichtige Kinder aus den EU-Staaten Bulgarien (130), Spanien (97), Polen (84) und Rumänien (68).
Wie in vielen anderen Städten müssen neue Plätze für Zuwandererkinder in den Schulen geschaffen werden. Denn langsam wird es eng. In der Beratungsstelle ABI sind die Mitarbeiter bis Ende April komplett ausgelastet. So kann es zu Wartezeiten von vier Wochen und mehr kommen, bevor eine Zuwandererfamilie einen Termin bekommt.