In „De Kull“ gegen die Vorurteile
VfL-Fanprojekt bringt 100 junge Leute zusammen.
Mönchengladbach. Etwa 100 Jugendliche beteiligten sich am „Turnier der Nationen“ in „De Kull“. Das Fanprojekt der Borussia wollte damit auch ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Denn Fußball kann verbinden, meinten Teilnehmer des Teams mit Namen wie „Jamaika“, „Kamerun“ oder „Tibet“.
Als wären es einfache Verkehrsleitkegel, huscht Jan (14) um die Spieler der gegnerischen Mannschaft herum, den rotierenden Ball immer nah am Fuß. Torwart Tim (13) erwartet ihn schon, die Knie gebeugt und die Arme weit ausgestreckt, macht er sich für den Schuss aufs Tor bereit.
Schließlich zappelt der Ball im Netz. Aus dem Publikum ertönt gleichzeitig euphorischer Jubel und enttäuschtes Seufzen. Doch beim „Turnier der Nationen“ kommt es ohnehin viel weniger aufs Gewinnen als viel mehr aufs gemeinsame Spaßhaben an. „Das Besondere an Fußball ist, dass es körperliche Anstrengung mit geistiger verbindet“, meint jedenfalls Jan und klatscht Teamkamerad Thomas (13) ab. „Man kann nicht einfach drauflos spielen, man benötigt eine Taktik.
Auch Zusammenhalt spielt eine große Rolle.“ Und vor allem um den geht es während des Turniers auf dem „Bolzplatz der Nationen“ an der Gladbacher Straße 511. „Es ist uns wichtig, Vorurteile abzubauen und Toleranz gegenüber anderen Völkern und Kulturen zu leben — das geht am besten über Fußball“, sagt Philip Hülsen, Helfer des organisierenden Jugendzentrums „De Kull“.
Diese Einstellung spiegelt sich auch im Turnier wider. Die Länderflaggen zahlreicher Nationen schmücken das Fußballfeld. „Es kommt nicht darauf an, woher man kommt oder an was man glaubt, sondern darauf, wer man ist“, sagt Jan. varo