Insolvenz: Hilfsdienst mit 3,2 Millionen Euro Schulden
Über 100 Gläubiger warten auf ihr Geld.
Mönchengladbach. Das Insolvenzverfahren über den Deutschen Hilfsdienst Mönchengladbach-Viersen e.V. ist eröffnet worden. Das erklärte Insolvenzverwalter Peer Jung.
Die Rettungsorganisation um ihren ehemaligen Geschäftsführer Uli Bunkowitz war mit rund 3,2 Millionen Euro in die Pleite gerutscht. Mehr als 100 Gläubiger warten auf ihr Geld. Diese Zahlen wurden unter anderem in einer Gläubigerversammlung genannt.
Jung scheint bei der Sanierung des Deutschen Hilfsdienstes (DH) einen deutlichen Schritt vorangekommen zu sein. Der Geschäftsbetrieb sei längst stabilisiert, und die Hauptgläubigerin, die Mönchengladbacher Stadtsparkasse, unterstütze die Sanierung, sagt der Rechtsanwalt aus dem Büro Kübler.
Jung hat bzw. wird beim DH ein "rigoroses Sparprogramm umsetzen".
So seien Verwaltungs- und Beratungskosten sowie zum Teil recht deutlich Spesen reduziert worden, ebenso die Ausgaben für Werbung. Gleichzeitig konnten Auftraggeber überzeugt werden, dem Hilfsdienst treu zu bleiben.
Der Anwalt rechnet mit der alten Führungsriege um Bunkowitz ab. Mit ihr sei ein Neubeginn "undenkbar" gewesen. Insider behaupten, unter Bunkowitz sei "einiges Geld verschwendet" worden. Äußerungen, die der ehemalige CDU-Ratsherr und Tennis-Funktionär zu einem früheren Zeitpunkt zurückwies.
Bei den Bemühungen um einen Neustart, der auch wirtschaftlich vertretbar sei, werde er von den Mitarbeitern und vom Betriebsrat unterstützt, betont der Insolvenzverwalter. Der DH erledigt jährlich allein 12 000 Krankentransporte - im Auftrag der Kommune.
Der private Hilfsdienst hatte auf Betreiben des langjährigen wie besorgten Vorsitzenden Manfred A. Schumann wegen Überschuldung Insolvenzantrag gestellt. Das löste einigen Wirbel aus. Später trennte man sich von Geschäftsführer Uli Bunkowitz.
62 Mitarbeiter sind beim DH noch tätig. Von sechs Beschäftigten habe man sich getrennt, heißt es.