Investition: Hochschule soll explodierende Kosten prüfen
Mit 30000Euro soll sie auf Antrag der CDU die Hilfen für Erziehung untersuchen.
<strong>Mönchengladbach. Mit 30000 Euro für einen Forschungsauftrag sollen weiter explodierende Millionen-Kosten in der Jugendhilfe verhindert werden. Dreimal war im vergangenen Jahr die Summe für die Hilfen zur Erziehung aufgestockt worden. Hilfe zur Erziehung, das kann zum Beispiel die Unterstützung von Familien durch Sozialarbeiter, Hauswirtschafter oder Psychologen sein. Im September hatte die Verwaltung 2,4 Millionen Euro mehr erbeten als die im letzten Haushalt veranschlagten 31,7 Millionen Euro. Anfang Dezember war noch einmal eine Million Euro draufgelegt worden. Auch für den kommenden Etat, dessen Entwurf derzeit in der Beratung in den politischen Ausschüssen ist, wird es mehr.
Wissenschaftler sollen nach Ursachen und Lösungen suchen
Eine Forderung der CDU nach ihren fraktions-internen Beratungen war ein Erziehungsberater. Konkret: eine wissenschaftliche Untersuchung des Bereichs Sozialpädagogik an der Hochschule Niederrhein darüber, warum die Kosten in Mönchengladbach so explodiert sind (die WZ berichtete). Den Antrag, dafür 30000 Euro im kommenden Etat festzuhalten, brachte nun Wolfgang Wolff im Jugendhilfeausschuss für die CDU ein. Es sollen, so Wolff, "mit wissenschaftlicher Hilfe die Ursachen und gleichzeitig auch Lösungsansätze gefunden werden". Er stellte einen weiteren Antrag für eine sechsstellige Summe in Aussicht, um die Präventionsarbeit zu finanzieren.Während dieser Antrag durchging, wurde der Antrag von SPD und Grünen abgelehnt, den Etat für die freien Träger der offenen Jugendeinrichtungen um 100000 Euro aufzustocken. Die freien Träger der offenen Jugendeinrichtungen seien an der Obergrenze ihrer Belastbarkeit angelangt, hatten SPD und Grüne betont. Ein Ausweiten des Etats sei daher ein wichtiges Signal.
Die CDU/FDP-Mehrheit im Ausschuss lehnte den Antrag unter Hinweis auf die prekäre Finanzlage ab. Der zuständige Dezernent Michael Schmitz verwies auch auf noch fehlende Leistungsvereinbarungen mit den freien Trägern.
Ja zu 30000 Euro für die Forschung, Nein zu mehr Geld für die Jugendeinrichtungen, das klingt zunächst nicht gut: Geld für theoretische Hintergründe, keines zusätzlich für praktische Arbeit mit Kindern Jugendlichen.
Interessant wird der Forschungsauftrag, wenn er Wege zeigt, wie die Stadt aus dem Strudel herausfinden kann. Wenn klar wird, welche Präventionsmaßnahmen helfen. Damit hätte man möglicherweise Argumente, um auch freiwillige Leistungen vom Regierungspräsidenten genehmigt zu bekommen.